Die Trockenheit im Mittelmeerraum ist aktuell ein grosses Thema, Regen wäre bitter nötig. Bereits gestern gab es in Italien teilweise heftige Gewitter, bis zu Beginn der kommenden Woche kommen weitere dazu. Auch im Balkanraum und in Südosteuropa ist im Einflussbereich eines Höhentiefs immer wieder mit Schauern und Gewitter zu rechnen, die teilweise auch heftiger sein können. Gebietsweise ist so hier mit einer leichten Entspannung der aktuell vielerorts sehr grossen Trockenheit zu rechnen. Für eine grossflächige Entspannung würde es aber über mehrere Tage dauernden und flächendeckenden Niederschlag brauchen.
In dieser Woche gelegentlich Gewitter in Italien, im Balkanraum und in Südosteuropa
Während es in Südwesteuropa, Mitteleuropa, Grossbritannien und im südlichen Skandinavien in dieser Woche im Einflussbereich des Hochs Oscar meist sonnig ist und oft trocken bleibt, gibt es in Italien und im Balkanraum sowie untergeordnet in Griechenland sowie von der Türkei und bis ans Schwarze Meer immer wieder mal Regengüsse und Gewitter, die teilweise auch heftig ausfallen und lokal grössere Regenmengen bringen können. Dafür verantwortlich ist nicht nur recht niedriger bodennaher Druck, sondern insbesondere ein Tief in der Höhe.
Abb. 1: Höhentief über dem Balkanraum am Freitagmittag
Dazu kommt rund ums Mittelmeer ein grosses Feuchteangebot, da die Wassertemperaturen bei bis zu 30 Grad liegen, wodurch die Verdunstung entsprechend hoch ist. Dabei liefert das warme Oberflächenwasser nicht nur die Feuchte, sondern erwärmt auch noch die untersten Luftschichten und verstärkt damit zusätzlich die Labilisierung der Atmosphäre. Das Relief verstärkt dann die Gewitterbildung noch zusätzlich (insbesondere Apennin in Italien und Dinarisches Gebirge im Balkanraum).
Bereits gestern in Italien gewittrig
Die Trockenheit im Mittelmeerraum ist aktuell markant, sodass jeder Niederschlag willkommen ist, auch wenn das Wasser bei Regengüssen und Gewittern rasch wieder abfliesst. Bereits gestern gab es in Italien teilweise heftige Gewitter, die aber lange nicht alle Regionen trafen.
Bis zu Beginn der kommenden Woche weitere Schauer und Gewitter
Alle Regionen Italiens werden gemäss der Niederschlagssummenkarte auch bis zur Nacht auf Sonntag nicht gut von den Gewittern getroffen, am meisten Niederschlag dürfte es in Mittel- und in Süditalien inkl. Sizilien geben, während es insbesondere in Norditalien teilweise nur wenig regnen dürfte. Immerhin gibt es Hinweise, dass es auch in Norditalien in der kommenden Woche recht viele Schauer und Gewitter geben dürfte.
Abb. 2: Niederschlagssummen bis zur Nacht auf Sonntag (europäisches Wettermodell ECMWF)
Abb. 3: Niederschlagssummen bis zur Nacht auf Sonntag (amerikanisches Wettermodell GFS)
Noch teilweise deutlich grösser sind die erwarteten Niederschlagssummen bis zum kommenden Sonntag insbesondere nach dem europäischen Wettermodell im Balkanraum und in Südosteuropa. Schauer und Gewitter sind dabei aber oft lokal eng begrenzt, d.h. örtlich gibt es viel Regen, nicht weit weg davon kann es dagegen trocken bleiben. Andererseits fällt bei kräftigen Gewittern einiges mehr als die in der Karte angegeben Mengen, auch lokale Überflutungen sind durchaus möglich. Bezüglich der Verteilung der Niederschläge sind so grössere Unterschiede zu erwarten, als dass obige beiden Karten infolge der Modellauflösung geglättete Karte zeigt. Grundsätzlich ist der erwartete Regen im von Trockenheit und Waldbränden gezeichneten zentralen und östlichen Mittelmeerraum und in Südosteuropa aber sicher ein Segen. Allerdings ist wohl nur gebietsweise mit einer gewissen Entspannung der Trockenheit zu rechnen, für eine verbreitete Entspannung wäre flächendeckender Regen über längere Zeit nötig. In Südwesteuropa sind dagegen in dieser Woche nur vereinzelt Schauer und Gewitter zu erwarten, die sehr grosse Trockenheit dauert hier unvermindert an.