Nach einem hochsommerlichen Wochenbeginn erwartet uns auch im weiteren Verlauf viel Sonnenschein mit teilweise hohen Temperaturen. Die grösste Hitze ist diese Woche am Donnerstag zu erwarten, am Freitag und am Wochenende sind wir vorübergehend in einer etwas kühleren Luftmasse. Zu Beginn der kommenden Woche dürfte es dann richtig heiss werden.
Vor allem im Süden, Wallis und im Westen heisser Sonntag!
Heute Sonntag wurde es wie erwartet im Tessin, im Zentralwallis und am Genfersee am heissesten, ganz im Osten wurde die 30-Grad-Marke nur lokal erreicht (vgl. untenstehende Liste).
Höchste Temperatur (Stand 17:00)
Messstationen | Höchste Temperatur (in °C) |
---|---|
Stabio (353 m ü.M., TI) | 33.4 |
Biasca (307 m ü.M., TI) | 33.1 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 32.5 |
Sitten (482 m ü.M., VS) | 32.4 |
Würenlingen (334 m ü.M., AG) | 32.0 |
Visp (640 m ü.M., VS) | 32.0 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 32.0 |
Grono (325 m ü.M., GR) | 31.9 |
Genf (420 m ü.M., GE) | 31.7 |
Lausanne Pully (461 m ü.M., VD) | 31.5 |
Cevio (416 m ü.M., TI) | 31.5 |
Möhlin (308 m ü.M., AG) | 31.3 |
Leibstadt (341 m ü.M., AG) | 31.3 |
Beznau (325 m ü.M., AG) | 31.1 |
Nyon (430 m ü.M., VD) | 31.1 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 31.1 |
Neuenburg (485 m ü.M., NE) | 30.9 |
Gösgen (380 m ü.M., SO) | 30.9 |
Comprovasco (575 m ü.M., TI) | 30.9 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 30.5 |
Bis Dienstag wird es nun im Norden immer heisser, am Dienstag werden 34 bis 37 Grad erwartet. In Genf und in Sitten sind auch 38 Grad nicht ausgeschlossen. Damit kommen wir in die Nähe der jemals maximal erreichten Temperaturen, für absolute Rekordwerte reicht es aber wohl höchstens ganz lokal. Dazu morgen in einem separaten Blog mehr.
Im Süden und Westen teils deutlich über 30 Grad, im Osten etwas weniger heiss
Heute Samstag wurde es im Süden, im Wallis und im Westen wieder heiss, am heissesten dabei mit 34.2 Grad in Stabio (vgl. untenstehende Tabelle). Im Osten gab es dagegen vorübergehend knapp unter 30 Grad, bereits morgen sind dann aber auch hier recht verbreitet 30 Grad zu erwarten. Der Höhepunkt der Hitze wird im Norden mit verbreitet 35 Grad und etwas mehr am kommenden Dienstag erwartet.
Höchste Temperatur (Stand 17:10)
Messstationen | Höchste Temperatur (in °C) |
---|---|
Stabio (353 m ü.M., TI) | 34.2 |
Biasca (307 m ü.M., TI) | 33.2 |
Sitten (482 m ü.M., VS) | 33.1 |
Visp (640 m ü.M., VS) | 32.5 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 32.3 |
Grono (325 m ü.M., GR) | 32.2 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 32.1 |
Cevio (416 m ü.M., TI) | 31.8 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 31.8 |
Genf (420 m ü.M., GE) | 31.5 |
Vevey (383 m ü.M., VD) | 31.1 |
Comprovasco (575 m ü.M., TI) | 30.8 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 30.6 |
Nyon (430 m ü.M., VD) | 30.5 |
Lausanne Pully (461 m ü.M., VD) | 30.5 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 30.5 |
Piotta (1007 m ü.M., TI) | 30.3 |
Würenlingen (334 m ü.M., AG) | 30.0 |
Neuenburg (485 m ü.M., NE) | 29.9 |
Bière (684 m ü.M., VD) | 29.6 |
In Spanien und Portugal lokal bis gegen 45 Grad
Nichts verändert an der Hitze hat sich in Spanien und Portugal, wo es heute bis örtlich gegen 45 Grad gab. In Südfrankreich wurde zudem lokal die 40-Grad-Marke geknackt. Zu Beginn der Woche wird es hier dann wie im übrigen Frankreich noch heisser. Die grosse Hitze wird dann auch England, die Benelux-Staaten sowie neben der Schweiz auch Deutschland erreichen.
Im Norden meist unter 30 Grad, im Süden sehr heiss
Wie prognostiziert, hat in der Nacht etwas weniger warme Luft die Alpennordseite erreicht. Im Vergleich zu gestern war es hier in der Folge zwar immer noch absolut hochsommerlich, aber eben nicht mehr ganz so heiss. Im Westen wurde die 30-Grad-Marke an etlichen Stationen geknackt, auch im Wallis gab es wieder knapp 34 Grad. Der Hotspot lag heute aber im Tessin! Spitzenreiter ist Stabio mit 35,9 Grad vor Biasca mit 35,3 Grad und Locarno-Magadino mit 35,1 Grad.
Abb. 1: Auch in Lugano war es heute Nachmittag mit 33,8 Grad sehr heiss.
Höchste Temperatur (Stand 17:00)
Historische Hitze auf der Iberischen Halbinsel
In Portugal stieg das Thermometer am gestrigen Donnerstag an der Station Pinhão auf 47 Grad! Es ist dies die höchste je in Portugal registrierte Julitemperatur. An vielen anderen Stationen war es sogar der bislang heisseste Tag überhaupt: So etwa in Mirandela mit 45,2 Grad, in Chaves mit 43,1 Grad, in Vila Real mit 42,7 Grad, in Miranda do Douro mit 42,0 Grad und in in Bragança mit 41,3 Grad.
Heissester Tag der Woche!
Schon gestern wurde die 30-Grad-Marke vielerorts geknackt, der heutige Donnerstag legte nun noch einmal eine ordentliche Schippe nach! Spitzenreiter ist Sitten mit 36,1 Grad vor Genf mit 35,7 Grad und Payerne mit 35,1 Grad. Mit diesen Werten war dies heute der heisseste Tag der Woche. Vielleicht auch des ganzen Monats? Eher nicht, denn zumindest aus heutiger Sicht dürften diese Maxima Mitte nächster Woche noch einmal übertroffen werden!
Im Westen, im Wallis sowie im Tessin geht es auch morgen Freitag heiss weiter, im Norden und Osten sickert dagegen in der Nacht mit einer schwachen Kaltfront vorübergehend etwas weniger warme Luft ein. Hier ist es morgen also nicht mehr so heiss, von einer echten Abkühlung zu sprechen wäre aber definitiv übertrieben. Mit 28 bis 29 Grad bleibt das Temperaturniveau absolut hochsommerlich!
Anbei nun eine ausführliche Hitliste mit den Höchstwerten des heutigen Tages:
Höchste Temperatur (Stand 17:00)
Heute wie erwartet recht verbreitet 30 Grad und knapp mehr
Untenstehend noch die Liste mit den Maximaltemperaturen von heute Mittwoch, es gab wie erwartet recht verbreitet 30 Grad und knapp mehr mit Spitzenreiter Genf und Sitten mit rund 33.5 Grad.
Höchste Temperatur (Stand 17:10)
Messstationen | Höchste Temperatur (in °C) |
---|---|
Sitten (482 m ü.M., VS) | 33.5 |
Genf (420 m ü.M., GE) | 33.4 |
Leibstadt (341 m ü.M., AG) | 33.2 |
Visp (640 m ü.M., VS) | 33.1 |
Beznau (325 m ü.M., AG) | 33.0 |
Würenlingen (334 m ü.M., AG) | 32.5 |
Basel-Binningen (316 m ü.M., BL) | 32.3 |
Möhlin (308 m ü.M., AG) | 32.2 |
Zürich Flughafen (436 m ü.M., ZH) | 32.1 |
Payerne (490 m ü.M., VD) | 31.8 |
Schaffhausen (438 m ü.M., SH) | 31.8 |
Aarau (387 m ü.M., AG) | 31.8 |
Nyon (430 m ü.M., VD) | 31.8 |
Delsberg (439 m ü.M., JU) | 31.6 |
Gösgen (380 m ü.M., SO) | 31.6 |
Mathod (435 m ü.M., VD) | 31.5 |
Hallau (419 m ü.M., SH) | 31.4 |
Zürich Reckenholz (443 m ü.M., ZH) | 31.4 |
Cressier (431 m ü.M., NE) | 31.3 |
Chur (555 m ü.M., GR) | 31.3 |
Morgen Donnerstag wird es dann noch rund 2 bis 3 Grad heisser, danach sind die Temperaturen von allem in der Deutschschweiz bis Sonntag mit vielerorts knapp 30 Grad vorübergehend wieder etwas moderater.
Update vom 13. Juli
Schweiz: Nachdem es in den letzten Tagen vor allem im Zentralwallis und im Tessin schon heiss war (vgl. nachfolgende Tabelle mit den Höchstwerten von gestern Dienstag), erwarten wir heute Mittwoch in tiefen Lagen verbreitet 30 Grad und knapp mehr.
Höchste Temperatur (Stand 00:00)
Messstationen | Höchste Temperatur (in °C) |
---|---|
Sitten (482 m ü.M., VS) | 32.4 |
Visp (640 m ü.M., VS) | 31.0 |
Stabio (353 m ü.M., TI) | 30.8 |
Biasca (307 m ü.M., TI) | 30.5 |
Genf (420 m ü.M., GE) | 30.2 |
Vevey (383 m ü.M., VD) | 29.9 |
Lausanne Pully (461 m ü.M., VD) | 29.6 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 29.6 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 29.5 |
Neuenburg (485 m ü.M., NE) | 29.4 |
Nyon (430 m ü.M., VD) | 29.4 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 29.4 |
Möhlin (308 m ü.M., AG) | 29.2 |
Würenlingen (334 m ü.M., AG) | 29.1 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 29.1 |
Payerne (490 m ü.M., VD) | 28.9 |
Beznau (325 m ü.M., AG) | 28.9 |
Leibstadt (341 m ü.M., AG) | 28.8 |
Grono (325 m ü.M., GR) | 28.7 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 28.7 |
Die Maximaltemperaturen erreichen dabei heute zwischen etwa 30 und 33 Grad, im Zentralwallis liegen auch 34 Grad drin.
Abb. 1: Maximaltemperaturen heute Mittwoch
Morgen Donnerstag wird es noch etwas heisser, so sind etwa 32 bis 35 Grad zu erwarten. In Genf und in Sitten sind auch 36 Grad möglich.
Abb. 2: Maximaltemperaturen morgen Donnerstag
Von Freitag bis Sonntag sind die Temperaturen ganz im Norden und im Osten etwas tiefer und zumeist knapp unter 30 Grad. Heiss bleibt es dagegen im Westen und insbesondere im Süden, wo weiterhin 30 Grad und mehr gemessen werden können.
Abb. 3: Aussichten von Freitag bis Sonntag
Die grösste Hitze zeichnet sich in der ersten Wochenhälfte nächster Woche und insbesondere am Dienstag und am Mittwoch ab. Lokal sind knapp über 35 Grad möglich, für absolute Rekordwerte scheint es nach den aktuellen Unterlagen aber kaum zu reichen. Die höchsten Temperaturen dürfte es neu nicht mehr am Dienstag, sondern am Mittwoch geben. Noch immer sind die Temperaturen aber nicht auf das Grad genau ansagbar, MeteoNews informiert an dieser Stelle laufend.
Abb. 4: Trend von Montag bis Mittwoch
Neben der Hitze rückt auch immer mehr die Trockenheit in den Fokus, was sich auch in der im Wallis und im Südtessin aktuellen erheblichen bis grossen Waldbrandgefahr äussert.
Abb. 5: Aktuelle Waldbrandgefahr
In den anderen Regionen ist die Lage noch recht entspannt. Allerdings sind die Pegelstände der Seen und Flüsse verbreitet tiefer als normal, was insbesondere auch auf fehlendes Schmelzwasser zurückzuführen ist.
Wie steht es nun aber mit den Regenmengen im ersten Halbjahr im Vergleich zum langjährigen Mittel? Dazu sollen einige ausgewählte Stationen genauer betrachtet werden.
Station | Regenmenge erste Hälfte 2022 in Litern pro Quadratmeter | langjährige Norm | Abweichung in % |
Zürich-Flughafen |
350 |
468 | ca. -25% |
Bern | 362 | 473 | ca. -23% |
Basel | 343 | 392 | ca. -13% |
Luzern | 464 | 601 | ca. -23% |
St. Gallen | 559 | 647 | ca. -14% |
Chur | 316 | 370 | ca. -15% |
Genf | 229 | 419 |
ca. -45% |
Sitten | 169 | 263 | ca. -36% |
Lugano | 364 | 691 | ca. -47% |
Die Niederschlagsmenge in der ersten Jahreshälfte war überall unterdurchschnittlich, wobei die Abweichungen bei den Stationen der Deutschschweiz zwischen knapp 15 und 25% liegen. Deutlich grösser ist die Abweichung mit rund 35 bis knapp 50% in der Westschweiz, im Wallis und im Tessin. Mit Ausnahme der Westschweiz spiegelt sich dies auch in der aktuellen Waldbrandgefahr.
Weitere Entwicklung: Bis Mitte kommender Woche bleibt es trocken, die Trockenheit wird sich allgemein verschärfen. Danach sind ab etwa Wochenmitte Gewitter zu erwarten, allerdings ist noch nicht klar, wieviele es gibt und wie verbreitet es gewittert, darum kann auch noch nicht gesagt werden, ob es wieder eine gewisse Entspannung der Lage gibt.
Europa: Momentan ist es vor allem in Spanien und Portugal heiss mit örtlich bis nahe 45 Grad. Nachfolgend die Spitzenwerte von gestern der beiden Länder.
Portugal: Alvega 44.6 Grad, Leiria 44.1 Grad
Spanien: Mérida 43.9 Grad, Candeleda 43.8 Grad
Die Hitze breitet sich zu Beginn der neuen Woche weiter nach Frankreich aus. So sind hier lokal Höchstwerte über 40 Grad wahrscheinlich. In Deutschland erwarten wir bis Wochenmitte teilweise über 35 Grad, für absolute Hitzerekorde wird es hier aber wie in der Schweiz vermutlich nicht reichen.
Update vom 12. Juli
Der heutige Dienstag startete an den meisten Orten im Mittelland mit angenehm frischen 12 bis 15 Grad, ideal zum Durchlüften. Am Genfersee war es mit rund 17 Grad etwas milder, gar eine Tropennacht gab es auf der Alpensüdseite mit einer Tiefsttemperatur von 21.3 Grad in Lugano, hier dämpften die zeitweise dichteren Wolken eine weitere Auskühlung. Bei gelegentlich durchziehenden Schleierwolken erwartet uns heute ein sonniger Tag. Die Temperaturen steigen im Norden bei etwas Bise auf 27 bis 28 Grad, am Genfersee dürfte die Hitzemarke von 30 Grad knapp erreicht werden, im Tessin und im Wallis wird es 31 bis 32 Grad heiss.
Morgen Mittwoch geht es generell mit viel Sonnenschein weiter, in der zweiten Tageshälfte kommen von Nordwesten ausgedehnte mittelhohe und hohe Wolken dazu. Das Temperaturniveau steigt weiter an, schweizweit werden Höchstwerte von 31 bis 34 Grad erwartet.
Noch eine Spur heisser ist es dann am Donnerstag, dem wohl heissesten Tag dieser Woche. Der Wind dreht nämlich von Nordost auf Südwest und führt damit heisse Mittelmeerluft zu uns. In der Deutschschweiz und auf der Alpensüdseite werden um 33 Grad, in der Genferseeregion sogar 35 Grad gemessen. In der Nacht auf Freitag erreicht uns eine schwache Kaltfront, wobei "kalt" eine masslose Übertreibung ist. Es bleibt weiterhin hochsommerlich warm bis heiss mit 29 Grad im Osten und bis 32 Grad im Westen. Im Tessin spürt man davon nichts – im Gegenteil mit leichtem Föhnansatz gibt es rund 35 Grad. Auf der Alpennordseite sind die Wolken vor allem entlang der Alpen zeitweise etwas dichter, lokale und unergiebige Schauer sind da nicht ganz ausgeschlossen.
Am Wochenende ist es zumeist sonnig, die Temperaturen liegen im Norden weiterhin knapp unter der 30-Grad-Marke, in der Genferseeregion reicht es wohl knapp an beiden Tagen für 30 Grad. Im Süden bleibt es durchgehend heiss mit 32 bis 34 Grad.
Die grosse Hitze dürfte uns dann zu Beginn der neuen Woche beschäftigen. Nach heutigem Stand muss am Montag im Norden mit rund 32 Grad gerechnet werden, im Westen liegen bis 35 Grad drin.
Der Dienstag und Mittwoch dürften wohl den Höhepunkt dieser Hitzephase darstellen. Die Höchstwerte orientieren sich in der Deutschschweiz um 35 Grad, im Westen und im Raum Basel um 37 Grad. Auf der Alpensüdseite erwarten wir ebenfalls Maxima um 35 Grad.
Abb. 1: Erwartete Höchsttemperaturen am kommenden Dienstag gemäss amerikanischem Modell (GFS)
Abb. 2: Erwartete Höchsttemperaturen am kommenden Dienstag gemäss europäischem Modell (ECWMF)
Blick über die Landesgrenze
Die bevorstehende Hitzewelle baut sich von der Iberischen Halbinsel ausgehend auf. Gestern Montag wurden im Portugal bereits 44 Grad gemessen, in Spanien war es in Candeleda (Ávila) mit 43.3 Grad am heissesten. In Frankreich wurde die 40-Grad-Marke noch knapp verfehlt (39.1 Grad am Collège Lou Castellas), in Italien zeigte das Thermometer in Firenze mit 35.6 Grad den höchsten Wert an.
In den kommenden Tagen schaufelt das Höhentief westlich von Portugal weiterhin heisse Luft vom afrikanischen Kontinent in den Mittelmeerraum. Im algerischen Ouallene wurden gestern 45.9 Grad gemessen, auch in Marrakech wurde die 45-Grad-Marke übertroffen (45.1 Grad, Marokko). Ähnliche Höchstwerte dürften ab morgen auch in Teilen von Spanien erreicht werden, die üblichen Verdächtigen sind nebst Badajoz an der Grenze zu Portugal auch die andalusische Hauptstadt Sevilla. Der spanische Allzeitrekord liegt übrigens bei 47.2 Grad und wurde im vergangenen Jahr (14. August) in Montoro (Andalusien) gemessen. Für den europäischen Allzeitrekord dürfte es hingegen nicht reichen, dieser wurde ebenfalls im vergangenen August mit 48.8 Grad in Syrakus auf Sizilien registriert. Die Hitze breitet sich aber auch weiter nach Frankreich und Deutschland aus. In der neuen Woche sind in Frankreich Höchstwerte über 40 Grad wahrscheinlich, auch in Deutschland sind diese möglich. Der Landesrekord in Deutschland von 41.1 Grad (Duisburg) könnte also durchaus wanken, in Frankreich liegt dieser bei 46.0 Grad in Vérargues. Auch in England könnten Monatsrekorde gebrochen werden, dazu werden die Nächte in den grossen Städten rekordverdächtig warm bleiben.
Abb. 3: Erwartete Höchstwerte in Europa für morgen Mittwoch (links) und den kommenden Montag (rechts)
Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen
Vom Wetter her ist diese Woche schnell abgehandelt, die Sonne dominiert jeden Tag. Morgen Dienstag ziehen Schleierwolken durch, über den Bergen bilden sich harmlose Quellwolken. Im Vergleich zu heute steigt das Temperaturniveau weiter an. Im Norden werden 27 bis 29 Grad erreicht, am Genfersee sind es bereits bis zu 30 Grad. Im Rhonetal und im Tessin bleibt es heiss, hier erwärmt sich die Luft auf 30 bis 32 Grad. Am Mittwoch setzt sich der Aufwärtstrend bei den Temperaturen weiter fort, auch in der Zentral- und Ostschweiz wird die 30-Grad-Marke geknackt. In der Nordwestschweiz und am Genfersee liegen die Maxima im Bereich von 33 Grad, am heissesten wird es aber wohl im Wallis mit bis zu 34 Grad. Die Nullgradgrenze steigt auf 4500 Meter. Den ersten Höhepunkt dieser sich anbahnenden Hitzeperiode bildet dann der Donnerstag! Im Mittelland gibt es verbreitet um die 33 Grad; im Raum Basel, am Genfersee sowie im Wallis liegen 35 bis 36 Grad drin.
Abb. 1: Wetter- und Temperaturaussichten von Mittwoch bis Freitag
Am Freitag und Samstag fliesst im Norden und Osten etwas weniger warme Luft ein. Die Temperaturen gehen in der Folge leicht zurück, bewegen sich aber weiterhin auf sommerlichem bis hochsommerlichem Niveau. Im Westen und Süden bleibt es mit 32 bis 34 Grad weiterhin sehr heiss. Am Freitagabend sind entlang des Alpenhauptkamms und in Graubünden isolierte Hitzegewitter möglich, sonst bleibt es durchwegs trocken. Am Sonntag steigen die Temperaturen dann auch in der Nordostschweiz wieder über die 30-Grad-Marke.
Der zweite und vermutlich wahre Hitze-Höhepunkt
Nach wie vor sieht es für die erste Hälfte der nächsten Woche aussergewöhnlich heiss aus. Aber auch die Varianz bei den Computermodellen ist weiterhin vorhanden! Das GFS Modell des Amerikanischen Wetterdienstes berechnete gestern und vorgestern für Frankreich und Deutschland noch enorm hohe Temperaturen, die jegliche Rekorde pulverisiert hätten. Inzwischen hat es sich in dieser Hinsicht etwas zurückgenommen. Heiss ist es trotzdem! Das europäische ECMWF bleibt seiner Linie relativ treu, sein Hauptlauf ist zwischen Montag und Mittwoch heisser als jener des GFS. Folgt man stur diesem aktuellen Hauptlauf des ECMWF, dann sehen wir nächste Woche in der Schweiz Temperaturen zwischen 35 und 39 Grad. In der Poebene geht es auf über 40 Grad hinauf. Diese Marke ist auch für die Region Basel, den Breisgau und das Elsass noch nicht vom Tapet!
Abb. 2: ECMWF Model-Output der Höchsttemperaturen am Mittwoch, 20. Juli 2022. Ein extreme Lösung und wohl der obere Rand dessen, was möglich ist.
Betrachtet man aber mehrere Läufe mit leicht variierten Ausgangsbedingungen, die sogenannten Ensembles, dann müssen die Spitzenwerte nicht so extrem ausfallen. Eine Woche im Voraus sind solche Prognose eben noch mit entsprechenden Unsicherheiten behaftet. Mit jedem Tag werden nun die Aussichten aber konkreter, die Spannweite der Modelle nimmt ab. Bei uns bleiben Sie in dieser Hinsicht immer auf dem aktuellsten Stand der Dinge!
Panikmache?
Keinesfalls! Auch wenn es nächste Woche letzten Endes dann "nur" 33 bis 36 Grad sein sollten, macht eine frühe Vorinformation über mögliche Extremereignisse Sinn. Dies aber immer in Verbindung mit einer Angabe der Wahrscheinlichkeiten! Viele gratis Wetter-Apps verwenden als Basis das frei verfügbare amerikanische GFS Modell. Es berechnete zuletzt Temperaturen, die jeden Rahmen sprengten. Solche Werte waren zuletzt auch als Modellergebnis nicht wirklich vorstellbar, und doch traten sie nun auf. Deshalb sollte man sich nicht auf einzelne Modelle und einzelne Läufe stützen, eine seriöse Information umfasst eine wesentlich breiter gefächerte Datengrundlage!
Hitzewellen in Europa – immer länger und extremer
In den letzten zwei Dekaden zeigt sich ein klarer Trend, Hitzewellen häufen sich global und auch in Europa. Sie dauern tendenziell länger, treten häufiger auf schieben den Rahmen der möglichen Temperaturhöchstwerte nach oben. Zuletzt wurde Hitzerekorde nicht nur um Zehntelgrad verschoben, sondern regelrecht gesprengt (wie etwa letztes Jahr in Kanada). Betrachtet man Europa, so häufen sich die Hitze- und Dürreperioden vor allem in Südwesteuropa und im Mittelmeerraum. Auf der Iberischen Halbinsel wird das besonders deutlich. Es wird früher im Jahr heiss und bleibt es dann länger. Schon Ende Mai 2022 wurden in Andalusien 40 Grad erreicht, im Juni ging es heiss und trocken weiter. Aktuell "parkt" die heisse Luft aus Nordafrika hier regelrecht, bevor sie sich Anfang nächster Woche etwas mehr nach Mitteleuropa verlagert. Es herrscht zum Teil akute Dürre, viele Wasserreservoirs sind auf dem tiefsten Stand der letzten 15 bis 20 Jahre. Die Wälder und das Unterholz sind trocken, wie schon in den letzten Jahren drohen verheerende Waldbrände – entfacht durch Unachtsamkeit oder Brandstiftung. Die 40-Grad-Marke steht in dieser Woche in weiten Teilen von Spanien und Portugal auf der Tagesordnung, regional sind es sogar um die 45 Grad!
Abb. 3: Höchsttemperaturen in Europa am Mittwoch, 13. Juli 2022. Modell ECMWF. Auf der Iberischen Halbinsel verbreitet über 40 Grad!
In Frankreich herrscht ebenfalls schon seit vielen Wochen in etlichen Departements akuter Wassermangel. In den kommenden Tagen wird es landesweit sehr heiss, Niederschläge sind mittelfristig nicht absehbar. Die Dürre im Norden Italiens geht schon seit geraumer Zeit durch die Schlagzeilen. Auch hier ist weit und breit keine Entspannung in Sicht, im Gegenteil!