Der gestern zu Ende gegangene meteorologische Winter (Dezember bis Februar) war im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 rund 2.7 Grad zu mild. Damit war der Winter 2023/2024 zusammen mit dem Winter 2019/2020 der mildeste seit Messbeginn 1864. Niederschlag gab es mit Ausnahme des Februars zu viel, vor allem der Dezember war deutlich zu nass. Die Sonne schien schliesslich in jedem Wintermonat weniger häufig als normal, insbesondere im Februar war es deutlich zu bewölkt.
Nachfolgend soll ein Überblick zum Wetter im gestern vergangenen meteorologischen Winter (Dezember bis Februar) bezüglich Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer gegeben werden. Für Details der einzelnen Monate sei auf die Monatsbilanzen Dezember, Januar und Februar verwiesen.
Rekordmild mit rund 2.7 Grad Temperaturüberschuss
Der meteorologische Winter 2023/2024 zeigte sich schweizweit betrachtet im Vergleich zur Klimanorm von 1991 bis 2020 rund 2.7 Grad zu mild und war damit zusammen mit dem Winter 2019/2020 der mildeste Winter seit Messbeginn 1864 (vgl. Abb. 1). Die Spanne reicht dabei von 2.1 Grad auf dem Jungfraujoch bis 3.7 Grad in La Brévine. Bei den einzelnen Monaten war der Temperaturüberschuss im Februar mit rund 4.7 Grad am grössten, es war dabei mit Abstand der mildeste Februar seit Messbeginn. Aber auch der Dezember und Januar waren zu mild, der Dezember 2 Grad (fünftmildester Dezember seit 1864) und der Januar 1.4 Grad (bei einigen Messstationen einer der mildesten Januare seit Messbeginn).
Abb. 1: Temperaturabweichung Winter 2023/2024 im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991-2020; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Recht verbreitet zu nass, teils deutlich
Bezüglich Niederschlag schliesst der vergangene Winter vielerorts mit einem Überschuss ab, über die ganze Schweiz gesehen beträgt dieser rund 37% (vgl. Abb. 2). Lokal gab es sogar mehr als doppelt soviel Niederschlag wie normal, insbesondere in Teilen Südbündens. Der Dezember und Januar fielen zu nass aus, im Dezember betrug der Überschuss dabei rund 82% (lokal nassester Dezember seit Messbeginn) und im Januar 17% (im Norden zu nass). Um 2% zu trocken war es dagegen im Februar (im Süden zu nass, im Norden vielerorts zu trocken).
Abb. 2: Niederschlagsabweichung Winter 2023/2024 im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991-2020; Quelle: MeteoNews, UBIMET
In hohen Lagen schneereich
Nach einem auch für das Flachland schneereichen Start Anfang Dezember zog sich die Schneefallgrenze im weiteren Verlauf des Winters mit Ausnahme der ersten Januarhälfte immer wieder in höhere Lagen über 1500 m zurück. Durch die nassen Verhältnisse liegt aktuell oberhalb von etwa 2000 m oft durchschnittlich bis überdurchschnittlich viel Schnee, während die Schneemenge insbesondere unterhalb von rund 1500 Metern deutlich unterdurchschnittlich ist (vgl. Abb. 3 und 4).
Abb. 3: Aktuelle Schneehöhe im Vergleich mit dem langjährigen Mittelwert (Gelb- und Rottöne unterdurchschnittlich, Blautöne überdurchschnittlich); Quelle: WSL-Institut für Schnee-und Lawinenforschung SLF
Abb. 4: In Lagen unterhalb von rund 1500 Metern herrscht aktuell Schneemangel (Wildhaus Oberdorf 1230 m); Quelle: roundshot
Zu wenig Sonne
Die Sonne zeigte sich im vergangenen Winter über die ganze Schweiz gesehen rund 10% weniger häufig als normal (vgl. Abb. 5). Insbesondere in den Alpen und im Jura gab es deutlich zu wenig Sonne, während es im Mittelland sowie am Genfersee stellenweise etwas zu sonnig war. Alle drei Wintermonate waren dabei zu bewölkt, im Dezember und Januar betrug das Defizit allerdings nur 3 bis 4%, im Februar dann etwa 18%. Damit war der Februar hauptverantwortlich für das Winterdefizit an Sonne.
Abb. 5: Abweichung der Sonnenscheindauer Winter 2023/2024 im Vergleich zum langjährigen Mittel 1991-2020; Quelle: MeteoNews, UBIMET