Das Wetter zeigt sich weiterhin von der wechselhaften aber recht milden Seite, bereits heute Abend erreicht uns von Westen die nächste Kaltfront. Am Wochenende stellt sich mit einer südwestlichen Höhenströmung vorübergehend recht freundliches und vielerorts trockenes Wetter ein. Eine stabile Hochdrucklage gibt es auch in der kommenden Woche nicht.
Nasse Nacht, lokal über 50 mm Regen
Gestern Nachmittag hat ein neuer Schwall Feuchtigkeit den Alpenraum erreicht, die Niederschläge haben sich aus Westen intensiviert. Am Abend und in der Nacht gab es weitere, teils auch länger anhaltende Niederschläge. Am meisten Regen fiel seit gestern Mittag in der Westschweiz, hier verbreitet 20 bis 40 Liter pro Quadratmeter. Lokal wurden aber auch bis über 50 Liter gemessen, wie die untenstehende Tabelle und Karte zeigt. In den übrigen Landesteilen kamen rund 10 bis 20 Liter Regen zusammen. Die Schneefallgrenze ist auf rund 2000 Meter gesunken, somit gab es in den höheren Lagen der Alpen 10 bis lokal 30 cm Neuschnee. Heute gibt es im Norden tagsüber nur noch vereinzelt Regengüsse, im Süden bleibt es trocken.
Abb. 1: Verschneite Landschaft am Freitagmorgen oberhalb von Nendaz.; Quelle: Roundshot
Niederschlagsmenge (Stand 06:45)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Les Acants (VD) | 54 |
Vevey (VD) | 46 |
Lausanne Pully (VD) | 44 |
Lausanne (VD) | 43 |
Salvan (VS) | 43 |
Col des Mosses (VD) | 41 |
Berninapass (GR) | 41 |
La Dôle (VD) | 40 |
La Valsainte (FR) | 40 |
Oron-la-ville (VD) | 39 |
Château-d'Oex (VD) | 37 |
Marsens (FR) | 34 |
Cugy (VD) | 34 |
Gsteig (BE) | 33 |
Villars-Tiercelin (VD) | 33 |
Boltigen (BE) | 33 |
Bex (VD) | 33 |
Robbia (GR) | 32 |
La Frétaz (VD) | 32 |
Grosser St. Bernhard (VS) | 32 |
Abb. 2: Regenmenge der letzten 24 Stunden bis Freitagmorgen 07:00 Uhr; Quelle: MeteoNews AG
Stark bewölkt und zeitweise nass
Nach einer oftmals nassen Nacht sind die Regengüsse allmählich nach Osten abgezogen, es trocknet vorübergehend ab (hier gehts zum Radar). Aufhellungen gibt es aber dennoch nur zwischendurch, ausserdem breiten sich ab der Mittagszeit bereits die nächsten Niederschläge von Westen aus. Mit einem bis zur Mittagszeit zügigen Südwest- bis Westwind steigen die Temperaturen auf rund 14 bis 15 Grad. Die Schneefallgrenze liegt heute zwischen 2200 und 2500 Metern. Etwas freundlicher präsentiert sich das Wetter auf der Alpensüdseite. In der ersten Tageshälfte gibt es einen Mix aus Sonne und Wolken, am Nachmittag ist es dann auch hier meist stark bewölkt und gegen Abend nimmt die Regenneigung zu. Das Thermometer zeigt maximal 16 bis 17 Grad an.
Abb. 1: Aufhellungen wie hier vom Schauenberg gesehen gibt es heute nur wenige; Quelle: Roundshot
Kaltfront in der Nacht auf Freitag
In der kommenden Nacht zieht ausgehend von einem Randtief eine Kaltfront über unser Land. Besonders in den westlichen Landesteilen kommen bis zum Morgen zum Teil grössere Niederschlagssummen zusammen, aber auch sonst kann es mal ordentlich regnen. Mit dem Frontendurchgang frischt der Südwestwind stark auf (siehe Windwarnungen). Die Schneefallgrenze sinkt auf etwa 1800 bis 2000 Meter. Während es morgen Vormittag besonders im Osten noch gebietsweise nass ist, stellt sich von Westen zunehmend "Rückseitenwetter" ein. Dies bedeutet einen wechselhaften und windigen Wettercharakter mit zum Teil längeren sonnigen Abschnitten, aber auch einzelnen Schauern. Die Tageshöchstwerte liegen mit 14 bis 16 Grad in einem ähnlichen Bereich wie heute. Am Freitagabend und in der Nacht auf Samstag wird es dann im Mittelland nochmals verbreitet kurz nass. Im Süden stellt sich mit einer leichten Föhnströmung in den Alpentälern meist sonniges und mit knapp 20 Grad recht warmes Wetter ein.
Abb. 2: Niederschlagsmenge bis Freitagmittag; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Recht sonniges Wochenende
Aufs Wochenende hin dreht der bis dahin vorherrschende westliche Höhenwind allmählich auf Südwesten. Dabei erreichen uns etwas trockenere und eine Spur mildere Luftmassen. Der Samstag beginnt abgesehen von ein paar Restwolken und örtlichen Hochnebelfeldern recht sonnig. Tagsüber geht es besonders in den Bergen und entlang der Voralpen recht sonnig weiter, Richtung Norden und Nordwesten ziehen zeitweise ausgedehnte Wolken über den Himmel, die Sonne hat hier einen schwierigeren Stand. Mit einem besonders im Westen mässigen Südwestwind gibt es schweizweit milde 16 Grad. Je nach Bewölkungsverhältnisse kann man am Samstagabend in den Genuss einer partiellen Mondfinsternis kommen. Das rund 80-minütige Ereignis beginnt um etwa halb zehn und erreicht seine stärkste Verdunkelung um etwa 22:15 Uhr. Mit einem Mond-Bedeckungsgrad von maximal 6% dürfte es aber eher etwas für die eingefleischten Sternguckerinnen und Sterngucker sein.
Abb. 3: Partielle Mondfinsternis ; Quelle: Pixabay
Am Sonntag geht es mit einem Mix aus Sonne und Wolken weiter. Richtung Nordwestschweiz ist das Regenrisiko etwas erhöht. Im Vorfeld eines sich nähernden Tiefs beginnt der Luftdruck auf der Alpennordseite zu sinken, es baut sich eine zunehmend starke Föhnlage auf. Die Höchstwerte liegen im Mittelland zwischen 17 und 19 Grad, in den Föhntälern werden bis zu 23 Grad erreicht. Auf der Alpensüdseite kommt es zu einer allmählichen Staulage. Der Himmel präsentiert sich von der meist stark bewölkten Seite. Bei maximal 14 Grad muss zunächst in den Bergen, später auch in den restlichen Regionen mit aufkommendem Regen gerechnet werden. Schnee gibt es ab rund 2000 bis 2300 Metern.
Beständig unbeständig in der neuen Woche
Auch zu Beginn der neuen Woche bleibt uns die Föhnlage zunächst noch erhalten. Während der Tag in der Osthälfte nach derzeitigem Stand trocken über die Bühne geht, erfasst eine Kaltfront im Verlauf des Tages die westlichen Landesteile. Spätestens in der Nacht auf Dienstag dürfte es auch im Osten nass werden. Temperaturmässig bewegen wir uns mit 15 bis 17 Grad weiterhin im für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Bereich. Im Süden zeigt sich der Tag von der stark bewölkten Seite, bis zum Abend intensivieren sich die Stauniederschläge immer mehr, in der darauffolgenden Nacht kann es ordentlich schütten.
Am Dienstag verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt nach Osten, auch im Tessin regnet es noch ergiebig. Tagsüber beruhigt sich das Ganze langsam. Im Süden zeigt sich die Sonne, im Norden bleibt es noch länger bedeckt. Nach dem Durchzug einer weiteren Störung zum Monatswechsel dürfte sich am Donnerstag eine neue Föhnlage auf der Alpennordseite aufbauen. Die genauen zeitlichen Details lassen sich aber derzeit noch nicht konkretisieren, je nach Modell gibt es hier unterschiedliche Ansätze. Wir halten Sie an dieser Stelle auf dem aktuellsten Stand.
Abb. 4: Ausblick bis zum kommenden Donnerstag; Quelle: MeteoNews