Wie immer gehört in der ersten Augusthälfte der Meteorstrom der Perseiden zu den Höhepunkten am Nachthimmel, das Maximum wird jeweils um den 12. August erreicht. In diesem Jahr bietet sich vor allem die Nacht von Samstag auf Sonntag an, der Mond ist nur noch eine dünne Sichel und geht erst spät auf. Aber spielt auch das Wetter mit?
Blick nach oben
Von Anfang bis Mitte August lohnt sich jeweils in der Nacht ein Blick auf den Himmel, in klaren Nächten lassen sich nämlich zahlreiche Sternschnuppen beobachten. Sie gehören zu den sogenannten Perseiden. Im Volksmund werden sie auch "Tränen des Laurentius" genannt, weil sie um den 10. August herum auftreten, dem Namenstag des heiligen Laurentius von Rom.
Was sind die Perseiden?
Bei den Perseiden handelt es sich um einen Meteorschauer, der alljährlich im August seinen Höhepunkt erreicht. Jedes Jahr um diese Zeit taucht die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne in eine Wolke aus Trümmerteilchen ein, die der Komet 109P/Swift-Tuttle bei seiner Reise durch den Weltraum zurücklässt. Die Staubteilchen treffen dabei mit hoher Geschwindigkeit auf die Erdatmosphäre (in diesem Fall 59 km/s) und verdampfen schon in etwa 100 km Höhe durch Reibung an den Luftmolekülen. Diese werden dadurch ionisiert. Die Sternschnuppe ist nicht das verglühende Staubkorn selbst, sondern wird durch das Rekombinationsleuchten der ionisierten Luft sichtbar. "Meteor" ist der Fachausdruck für "Sternschnuppe". Nicht zu verwechseln mit "Meteorit" – das ist ein Himmelskörper, der beim Eintritt in die Erdatmosphäre nicht vollständig verglüht und deshalb den Erdboden erreicht.
Die besten Chancen, die nächtlichen Himmelslichter zu beobachten, hat man vom 9. bis zum 15. August. Am höchsten ist die Wahrscheinlichkeit in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Zwischen 22 und 4 Uhr sind potentiell pro Stunde bis zu 100 vorbeifliegende Sternschnuppen zu sehen. Dieser Wert ist aber rein theoretischer Natur und von vielen Faktoren abhängig. Unter anderem ist dies die Höhe des Radianten am Himmel, die Lichtverschmutzung (Mond, künstliches Licht in dicht besiedelten Gebieten) und natürlich die Bewölkung.
Der Radiant
Sternschnuppenschauer scheinen von einem bestimmten Punkt am Himmel auszugehen, dem sogenannten Radianten. Zwar treten die Meteore nicht genau an diesem Punkt in Erscheinung, doch verlängert man ihre Spuren am Himmel, so kreuzen sie sich in ihm. Dies hat rein perspektivische Ursachen, denn tatsächlich sind die Sternschnuppen parallel zueinander. Das Sternbild, in dem dieser scheinbare Ursprungspunkt liegt, ist der Namensgeber des jeweiligen Meteoritenstroms (die Geminiden in den Zwillingen, die Leoniden im Löwen, die Mai-Aquariden im Wassermann... und so weiter). In diesem Fall liegt er im Bereich des Sternbild Perseus, genauer dem Kopf desselben (also eigentlich schon fast zwischen Perseus und Kassiopeia). Der Radiant steigt im Laufe der Nacht höher, weshalb die Rate tendenziell ansteigt. Der Höhepunkt wird um 3 bis 4 Uhr erreicht. Zwar steigt der Radiant danach weiter an und liegt am Morgen nahezu im Zenit, allerdings wird der Himmel durch den nahenden Sonnenaufgang wieder zunehmend aufgehellt.
Abb. 1: Samstag, 12. August 23:00 MESZ. Radiant im oberen Bereich des Sternbilds Perseus, Mond noch unter dem Horizont; Quelle: timeanddate.de
Die Fallrate ist unregelmässig und rein zufällig. Es gibt längere Phasen ohne einen einzigen Meteor, dann wieder mehrere in einer Minute. 20 bis 40 Sternschnuppen pro Stunde sind bei uns jedenfalls deutlich realistischer, als die theoretischen 100. Generell fielen die Perseiden nach einem Maximum im Jahr 2018 wieder etwas schwächer aus, was auch für dieses Jahr zu erwarten ist. Die besten Beobachtungspunkte sind fernab grosser Städte sowie auf Hügeln und Bergen (für einen möglichst weiten Horizont). Etwas Geduld gehört in jedem Fall dazu, am besten macht man es sich auf einer Liege oder Isomatte bequem und beobachtet entspannt den Himmel.
Und das Wetter?
Grundsätzlich schaut es auch in dieser Hinsicht gut aus! In den kommenden Tagen prägt ein Hoch unser Wetter. Die Nächte sind gering bewölkt bis klar, ab und zu ziehen hohe Wolkenschleier durch. Auch die Temperaturen werden für Sterngucker wieder deutlich angenehmer. Bis Samstag wird es wieder sehr warm bis heiss, auch nach Sonnenuntergang liegen die Werte noch lange Zeit über 20 Grad.