Nachdem am 1. März meteorologisch der Frühling begonnen hat und auch die Natur schon auf Frühling eingestellt ist (phänologischer Frühling), beginnt am kommenden Sonntag exakt um 16:33 Uhr auch kalendarisch bzw. astronomisch der Frühling. Der aktuellen Trockenheit tut dies aber keinen Abbruch, diese dauert auch in der kommenden Woche unvermindert an und verstärkt sich sogar noch weiter.
Ab Sonntag auch kalendarisch Frühling!
Nach den Meteorologen und der Natur stellt nun auch der Kalender am Sonntag auf Frühling um. Dieser ist dabei über den Sonnenstand definiert. Das bedeutet, dass die Sonne an diesem Termin senkrecht über dem Äquator steht und sie auf unsere Hälfte der Erdkugel zurückkehrt. Die Sonne durchschreitet dabei den sogenannten Widderpunkt, ihre Bahn schneidet den Himmelsäquator. Nur an diesem Tag geht die Sonne exakt im Osten auf, steht mittags senkrecht über unserem Äquator und geht genau im Westen unter. Dieser Zustand kommt zweimal im Jahr vor – zum kalendarischen Frühlings- und Herbstanfang. Man bezeichnet diese Tage auch als Tagundnachtgleiche beziehungsweise Äquinoktium. Nach dem Frühlings-Äquinoktium verläuft die Sonnenbahn wieder nördlich des Himmelsäquators, die Nordhalbkugel der Erde neigt sich immer mehr der Sonne entgegen. Im Frühjahr fällt der kalendarische Frühlingsanfang regelmässig auf den 19., 20., oder 21. März. Der Frühling dauert danach dieses Jahr bis zum 21. Juni um 11:13 Uhr, die Sonne steht dann senkrecht über dem nördlichen Wendekreis (Sommersonnenwende).
Abb. 1: Sonnenstand und Jahreszeiten
Zum Frühlingsbeginn am 20. März sind Tag und Nacht gleich lang - aber nur theoretisch. Weil nicht der Mittelpunkt der Sonne für die Auf- und Untergangszeiten ausschlaggebend ist, sondern der Rand der Sonnenscheibe, ist am 20. März der Tag schon um neun Minuten länger als die Nacht. Rein rechnerisch war die Tagundnachtgleiche bereits gestern am 17. März.
Aktuelle Situation bezüglich Trockenheit
Der März war bisher wie bereits mehrfach beschrieben ausserordentlich trocken (vgl. auch unter http://met.to/qqd). Immerhin gab es nun in der Nacht auf heute im Osten mit einer schwachen Störung etwas Regen, die Mengen blieben aber klein und zumeist unter 5 Litern pro Quadratmeter (siehe nachfolgende Karte).
Abb. 2: Niederschlagsmengen in den letzten 24 Stunden
Immerhin konnte aber im Osten teilweise der erste Niederschlag in diesem Monat verzeichnet werden. Der letzte fächendeckende Niederschlag stammt übrigens im Norden vom 25. Februar und im Süden vom 15. Februar. Die Niederschlagssummen im bisherigen März sind denn auch bisher verbreitet bescheiden, wie nachfolgende Karte klar zeigt.
Abb. 3: Niederschlagssumme bisher im März
Allerdings muss gesagt werden, dass in obiger Karte noch der Niederschlag im Osten der zweiten Nachthälfte auf heute fehlt.
Eine Folge der Trockenheit ist, dass die Waldbrandgefahr aktuell sowohl im Norden wie auch im Süden teilweise erheblich bis lokal gross ist (siehe nachfolgende Karte).
Abb. 4: Aktuelle Waldbrandgefahr
Weitere Entwicklung: Trockenheit verstärkt sich sogar noch!
In den kommenden Tagen bis mindestens dem übernächsten Wochenende bleibt es unter Hochdruckeinfluss meist trocken, lediglich in der Nacht auf morgen Samstag im Süden und von Samstagabend bis Sonntagmorgen mit einem nördlich von uns durchziehenden Höhentief wieder im Süden, in den Alpen, in der Westschweiz sowie im Jura sind ein paar Schauer zu erwarten, die aber wieder keine grösseren Niederschlagssummen bringen (siehe nachfolgende Karte).
Abb. 5: Berechnete Niederschlagsmenge bis Sonntagmittag
In der kommenden Woche sorgt ein kräftiges omegaförmiges Hoch in Mitteleuropa und damit auch in der Schweiz für durchgehend sonniges, trockenes und jeweils am Nachmittag frühlingshaft mildes Wetter (siehe nachfolgende Grafik). Die Trockenheit verstärkt sich somit noch.
Abb. 6: Aussichten ab Sonntag
Eine Umstellung der Wetterlage mit flächendeckendem Regen ist frühestens zu Beginn der übernächsten Woche möglich, allerdings sind verlässliche Prognosen ab etwa 7 bis 10 Tage nicht möglich, sodass es auch noch länger trocken bleiben kann. Nicht ausgeschlossen ist sogar, dass es bis Ende Monat meist trocken bleibt, was bedeuten würde, dass es zumindest teilweise den trockensten je gemessenen März gäbe!