In der Nacht hat uns eine Kaltfront überquert, die Schneefallgrenze sank auf 500 Meter. Auf ihrer Rückseite steigt der Luftdruck nun aber an. In der Nacht erreicht noch einmal ein Schub feuchter und kalter Luft die Alpennordseite. Ob dies die letzten Lebenszeichen des Winters sind, lässt sich noch nicht sagen. In jedem Fall übernimmt ab morgen ein Hoch das Zepter, es bleibt bis weit in die kommende Woche hinein prägend. Und am 1. März beginnt dann auch der meteorologische Frühling!
Sonne, Wolken und später ein paar lokale Schauer
Im Flachland war der heutige Vormittag bereits eine sonnige Angelegenheit, auch entlang der Alpen wurde es nach letzten Schnee- und Regenschauer freundlicher. Heute Nachmittag überquert uns noch ein sogenannter Höhentrog mit labil geschichteter Kaltluft. Die Bewölkung nimmt in der Folge wieder zu, auch das Risiko lokaler Schnee- und Graupelschauer steigt an. Bei mässigem Südwestwind werden 6 bis 8 Grad erreicht. Im Süden dominiert weiterhin die Sonne, in den Tälern weht der Nordföhn. Mit seiner Unterstützung gibt es 14 bis 15 Grad. Im Laufe des Abends dreht der Höhenwind zunehmend auf Nord, die noch vorhandene Feuchtigkeit beginnt sich entlang des Alpennordhangs zu stauen.
Entlang der Alpen ein paar Zentimeter Neuschnee
In der kommenden Nacht gibt es im Flachland einzelne Schneeschauer, entlang der Berge schneit es dagegen immer wieder. Auf den Strassen kann es schmierig werden, auf ungesalzenen Flächen besteht etwas erhöhte Glättegefahr. Bis zum Samstagmorgen ergeben sich in der Höhe 10 bis 15 Zentimeter Neuschnee, örtlich sind bis zu 20 Zentimeter denkbar. Auch in den Tälern wird es noch einmal weiss.
Abb. 1: 24-stündige Neuschneesumme zwischen Freitag und Samstag 09 UTC
Abb. 1: 24-stündige Neuschneesumme zwischen Freitag und Samstag 09 UTC
Ein Hoch trocknet die Luft im Alpenraum ab
Die Schweiz liegt morgen an der Südflanke eines kräftigen Hochs mit Zentrum bei den Benelux-Staaten in einer Bisenströmung. Am Samstagmorgen halten sich in der Zentral- und Ostschweiz noch Restwolken, aus der Nacht heraus gibt es entlang der Berge noch ein paar Flocken. Im Laufe des Vormittags wird es im Flachland rasch sonniger, auch entlang der Alpen machen die Wolken bis Mittag zunehmend der Sonne Platz. In der Romandie dominiert sie von der Früh an. Die Temperaturen erreichen am Nachmittag 5 bis 8 Grad, mit der mässigen Bise fühlt es sich aber frischer an! Wen der Neuschnee tagsüber noch in die Berge lockt – auf 2000 Metern liegen die Temperaturen anfangs um -10 Grad, später zeigen sie noch -8 bis -6 Grad an. Dazu bläst ein mässiger Wind aus Nord bis Nordost, die Lawinengefahr ist mässig bis erheblich.
Nach kalter Nacht perfektes Wintersportwetter
Die Nacht zum Sonntag wird sternenklar, die Bise lässt etwas nach – es wird entsprechend kalt. Am Sonntagmorgen liegen die Frühtemperaturen im Flachland zwischen -5 und -3 Grad, in Hochtälern des Juras und der Alpen sind es zwischen -20 und -25 Grad (beispielsweise La Brevin, Samedan, Ofenpass). Entlang der Voralpen gibt es zum Teil ein paar Hochnebelfelder, diese lichten sich aber tagsüber. Davon abgesehen macht der Sonntag seinem Namen aber alle Ehre! Im Vergleich zum Samstag ist die Bise zwar etwas schwächer, dämpft das gefühlte Temperaturniveau aber nach wie vor. Die Höchstwerte liegen zwischen 6 und 8 Grad, in der Nordwestschweiz liegen 9 bis 10 Grad drin. Auf den Bergen herrschen perfekte Wintersportverhältnisse! Auf 2000 Metern steigen die Temperaturen auf -4 bis -2 Grad an, dazu weht noch immer mässiger Nordostwind.
Strahlend schöner letzter (meteorologischer) Wintertag
Auch die Nacht auf Montag ist kalt und sternenklar, die Bise stellt ab. In der Folge startet der Montag im Flachland wahrscheinlich noch etwas kälter als der Sonntag. Wer auf das Auto angewiesen ist, sollte also schon jetzt ein paar Minuten extra für das Scheibenkratzen einplanen. Nebel- oder Hochnebelschwaden gibt es nur lokal, sie lichten sich bis Mittag. Sonst hat einmal mehr die Sonne das Sagen, sie lacht von einem blauen und oft wolkenlosen Himmel. Das Temperaturniveau steigt in allen Höhenlagen an. Im Flachland erwärmt sich die Luft am Nachmittag auf 8 bis 10 Grad, die Nullgradgrenze klettert auf 2000 Meter. Wer es sich zeitlich einrichten kann – in den Bergen sind die Wintersportbedingungen ideal. Der meteorologische Winter 21/22 verabschiedet sich also mit einem echten Traumtag, schöner kann es kaum werden!
Abb. 2
Meteorologischer Frühlingsbeginn
Am Dienstag dem 1. März beginnt für uns Meteorologen bereits der Frühling! Das wetterbestimmende Hoch verflacht sich aus heutiger Sich über Mitteleuropa zwar ein wenig, abgesehen von ein paar Wolkenfeldern dominiert aber weiterhin die Sonne. Am Nachmittag fühlt es sich auch tatsächlich schon etwas wie Frühling an, die Temperaturhöchstwerte orientieren sich an der 10-Grad-Marke. Die Nullgradgrenze liegt in Höhen um 2000 Meter. Auch im weiteren Wochenverlauf bleibt unser Wetter wohl ruhig und hochdruckbestimmt. Eventuell streifen uns ab und zu die Wolken von weiter nördlich durchziehenden und sich auflösenden Störungen – hier gibt es zwischen den verschiedenen Modellen aber noch zum Teil grössere Unterschiede.
Abb. 3: Temperaturverlauf an der Station Zürich-Flughafen