Heute und morgen erwartet uns trübes und oft nasses Wetter, vor allem am Mittwoch kommt entlang der Alpen doch einiges an Regen und Schnee zusammen. Am Donnerstag beruhigt sich das Wetter. Die sich einstellenden Temperaturen erinnern mehr an Frühling, als an Winter!
Die Spatzen pfeifen es schon seit geraumer Zeit von den Dächern, der anstehende Jahreswechsel wird eine ziemlich unwinterliche Angelegenheit. Schon aktuell sind die Temperaturen für die Jahreszeit überdurchschnittlich, doch bis übermorgen erreicht uns mit einer aktiven Warmfront noch einmal ein Schwall deutlich milderer Luft. Der morgige Mittwoch fällt regelrecht ins Wasser, detailierte Infos dazu gibt es in unserem gestrigen MeteoBlog https://met.to/wky. Im Laufe des Donnerstags kommt es dann zu einer Wetterberuhigung – der Einfluss eines sich aufbauenden Hochs macht sich bemerkbar. Am Vormittag fällt vor allem in der Zentral- und Ostschweiz noch etwas Regen, am Nachmittag lockern sich die Wolken von Westen her auf.
Die Temperaturen sind aussergewöhnlich! Schon die Nacht zum Donnerstag ist mild, mit Südwestwind sinken die Werte örtlich nicht unter die 10-Grad-Marke. Mitunter liegen hier lokal Rekorde bezüglich der mildesten Dezembernacht (höchstes Minimum) in Reichweite. Tagsüber werden zwischen 12 und 15 Grad erreicht. Auch in der Höhe ist es mild, die Nullgradgrenze steigt bis zum Abend auf 3300 bis 3500 Meter.
Abb. 1: Temperaturhöchstwerte für den 30. Dezember
Die Nacht zum 31. Dezember verläuft gering bewölkt bis klar, im Flachland bildet sich Nebel. Der letzte Tag des Jahres beginnt hier also mit Nebelschwaden, die Obergrenze liegt zwischen 500 und 700 Metern. Im Laufe des Tages lichten sie sich zu einem erheblichen Teil. Ausserhalb des Nebels ist es schlicht sonnig. Die Temperaturen erreichen im Flachland zwischen 8 und 12 Grad – je nach Nebel. In leicht erhöhten und mittleren Lagen wird es zum Teil noch deutlich milder, so sind beispielsweise in Adelboden 14 bis 15 Grad möglich. Auch in Höhen um 2000 Meter gibt es Höchstwerte um 10 Grad!
In der Neujahrsnacht funkeln die Sterne, es gibt kaum Wolken. Im Flachland kann sich wieder etwas Nebel bilden. Das neue Jahr beginnt, wie das alte endet - nämlich mit ruhigem und mildem Hochdruckwetter. Im Flachland gibt es gebietsweise Nebel, sonst scheint die Sonne. Auch am Temperaturniveau ändert sich wenig, die Nullgradgrenze variiert zwischen 3400 und 3800 Metern.
Auch am Berchtoltstag geht es in ähnlichem Stil weiter, zur Kombination aus Nebel und Sonnenschein kommen noch ein paar Schleierwolken dazu. In der Höhe gehen die Temperaturen allmählich zurück. Aus heutiger Sicht erreicht uns dann im Laufe des 3. Januars wieder eine Störung.
Wie sieht es nun mit neuen Rekorden aus? Wird dies der mildeste Jahreswechsel aller Zeiten? Die Antwort ist Jein. Hier ein Überblick für einige ausgewählte Stationen. Viele Rekordwerte liegen ausser Reichweite, mancherorts sind aber durchaus neue Bestmarken möglich. Bezogen auf die hier vorliegende Auswahl wären beispielsweise Chur, Davos, La Chaux-de-Fonds, Sitten, St. Gallen oder auch Samedan solche Kandidaten.
Rekordtemperaturen für Silvester
Rekordwert | Jahr | |
Basel-Binningen | 16,4° | 1961 |
Bern | 13,6° | 1920 |
Chur | 12,8° | 1961 |
Davos | 7,8° | 1987 |
Genf | 16,4° | 1920 |
La Chaux-de-Fonds | 10,2° | 2006 |
Lugano | 15,6° | 1916 |
Luzern | 13,8° | 1925 |
Säntis | 6,8° | 1987 |
Sitten | 11,7° | 1998 |
St. Gallen | 14,3° | 1981 |
Samedan | 8,8° | 1891 |
Vaduz | 15,3° | 1997 |
Zürich Flughafen | 13,8° | 2017 |
Rekordtemperaturen für Neujahr
Rekordwert | Jahr | |
Basel-Binningen | 14,6° | 2003 |
Bern | 13,6° | 1921 |
Chur | 12,8° | 1999 |
Davos | 8,0° | 1921 |
Genf | 15,5° | 1883 |
La Chaux-de-Fonds | 9,9° | 2020 |
Lugano | 20,6° | 1917 |
Luzern | 14,5° | 1967 |
Säntis | 4,4° | 2020 |
Sitten | 11,9° | 1999 |
St. Gallen | 13,4° | 1977 |
Samedan | 8,9° | 1883 |
Vaduz | 16,1° | 1977 |
Zürich Flughafen | 12,3° | 2007 |