Das Wetter in der Karwoche bis Karfreitag ist sehr durchzogen: Nach einem recht sonnigen Start mit am Dienstag in den nördlichen Alpentälern teils stürmischem Föhn ist es am Mittwoch und Donnerstag unbeständig und vor allem am Mittwoch teils nass. Im Süden fällt bereits am Dienstag Regen. Am Karfreitag bleibt es mit Föhn im Norden trocken mit vor allem im Osten etwas Sonne, im Süden ist es dagegen trüb und immer wieder nass. Das Osterwochenende steht im Norden im Zeichen des Föhns mit freundlichem Wetter und sehr milder bis warmer Luft sowie Saharastaub, im Süden dagegen fällt mit Stau oft Regen. Am Ostermontag dürfte es dann auch im Norden mit zusammenbrechendem Föhn verbreitet nass werden.
Ostermontag tagsüber teils weitere kräftige Niederschläge
Heute Ostermontag gab es tagsüber vor allem im Süden und in den nördlich angrenzenden Gebieten teilweise kräftige Niederschläge mit Summen bis lokal über 30 mm (vgl. untenstehende Tabelle). Besonders im Tessin gab es örtlich auch Gewitter.
Niederschlagsmenge (Stand 16:00)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Torricella - Crana (1002 m ü.M., TI) | 48 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 40 |
Locarno-Magadino (203 m ü.M., TI) | 37 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 37 |
Göscheneralp (1745 m ü.M., UR) | 28 |
Braunwald (1299 m ü.M., GL) | 28 |
Ebnat-Kappel (620 m ü.M., SG) | 28 |
Bristen (784 m ü.M., UR) | 28 |
Guttannen (1055 m ü.M., BE) | 28 |
Starkenbach SG (897 m ü.M., SG) | 27 |
Oberiberg (1075 m ü.M., SZ) | 27 |
Innerthal (903 m ü.M., SZ) | 27 |
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 26 |
Rempen (650 m ü.M., SZ) | 26 |
Glarus (515 m ü.M., GL) | 25 |
Göschenen (950 m ü.M., UR) | 24 |
Linthal (674 m ü.M., GL) | 24 |
Weesen (425 m ü.M., SG) | 24 |
Grimsel (1980 m ü.M., BE) | 23 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 21 |
In Mosogno kamen 20 mm dazu, damit ergibt sich hier eine Summe seit Karfreitag von 275 mm, in Robiei waren es 16 mm, hier stehen wir bei 232 mm.
Am Abend geht das Starkniederschlagsereignis im Süden zu Ende, in der Nacht und morgen Dienstag bleibt es meist trocken.
Bilanz am Ostermontagmorgen
Im Süden ist das Niederschlagsereignis am frühen Ostermontagmorgen zwar noch nicht komplett durch, dennoch lohnt sich bereits eine Bilanz der Niederschläge seit Karfreitagmorgen. Wie vorhergesagt lag der Schwerpunkt in den vergangenen drei Tagen vom nördlichen Tessin bis zur Simplonsüdseite. Mit deutlichem Abstand liegt Mosogno auf Platz 1, hier fielen bislang 255 mm Regen! Aber auch Robiei und Bosco/Gurin übertrafen bereits die 200 mm-Marke. Zur Einordnung, im langjährigen Schnitt kann im nördlichen Tessin mit 100 bis 140 mm Niederschlag im gesamten März gerechnet werden. Auch die knapp 160 mm Regen in Locarno übertreffen die Märznorm deutlich (96 mm). Eine abschliessende Bilanz der Niederschläge gibt es heute Abend an gleicher Stelle.
Niederschlagsmenge (Stand 07:00)
Grosse Lawinengefahr
Aufgrund der starken Niederschläge, welche ab rund 1500 bis 2000 Meter in Form von Schnee gefallen sind, stieg die Lawinengefahr auf Stufe 4 (von 5). Es ist äusserte Vorsicht geboten, spontane und oft auch sehr grosse Lawinen sind wahrscheinlich.
Abb. 1: Lawinengefahr am Ostermontag; Quelle: SLF
Ein letztes Aufbäumen des Föhns
Nach einer kurzen Schwächephase in der Nacht auf Ostersonntag hat sich der Föhn im Verlauf des Ostertags nochmals eindrücklich zurückgemeldet. Erneut wurden in den Alpentälern Windspitzen von deutlich über 100 km/h gemessen. Beispielsweise in Meiringen mit 117 km/h oder in Bad Ragaz mit bis zu 110 km/h. Auf den Bergen gab es die höchsten Böen von über 150 km/h auf dem Titlis (158 km/h) und auf dem Gütsch (154 km/h).
Stärkste Windböen (<1000m, Stand 07:00)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Meiringen (589 m ü.M., BE) | 117 |
Bad Ragaz (496 m ü.M., SG) | 110 |
Einsiedeln (910 m ü.M., SZ) | 103 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 101 |
Lugano (273 m ü.M., TI) | 99 |
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 97 |
Bantiger (942 m ü.M., BE) | 95 |
Vaduz (460 m ü.M.) | 94 |
Oberägeri (724 m ü.M., ZG) | 92 |
Uetliberg (869 m ü.M., ZH) | 92 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 91 |
Glarus (515 m ü.M., GL) | 90 |
Quinten (420 m ü.M., SG) | 87 |
Giswil (475 m ü.M., OW) | 81 |
Sankt Gallen (779 m ü.M., SG) | 79 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 78 |
Altenrhein (398 m ü.M., SG) | 77 |
Schmerikon (408 m ü.M., SG) | 76 |
Wädenswil (463 m ü.M., ZH) | 75 |
Oberriet (420 m ü.M., SG) | 74 |
Stärkste Windböen (>1000m, Stand 07:00)
Bergstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Titlis (3040 m ü.M., OW) | 158 |
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 154 |
Jungfraujoch (3580 m ü.M., BE) | 146 |
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) | 134 |
Les Attelas (2733 m ü.M., VS) | 129 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 122 |
Corvatsch (3315 m ü.M., GR) | 121 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 121 |
Cimetta (1672 m ü.M., TI) | 118 |
Berninapass (2328 m ü.M., GR) | 114 |
Gornergrat (3135 m ü.M., VS) | 108 |
Monte Generoso (1608 m ü.M., TI) | 106 |
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) | 104 |
Weissfluhjoch/Davos (2690 m ü.M., GR) | 104 |
Moléson (1972 m ü.M., FR) | 104 |
Pilatus (2106 m ü.M., LU) | 100 |
Engelberg (1035 m ü.M., OW) | 99 |
Chasseral (1599 m ü.M., BE) | 98 |
Napf (1406 m ü.M., BE) | 96 |
Plaffeien (1042 m ü.M., FR) | 95 |
Mit dem Südföhn ist nun aber definitiv Schluss. Den Aussichten nach dürfte er sich aber aufs kommende Wochenende hin bereits wieder zurückmelden, wenngleich die Windspitzen nicht mehr so extrem ausfallen dürften.
Ostersonntagmorgen: Seit Karfreitag im Süden lokal schon mehr als 100 mm Niederschlag
Seit Karfreitag ist es im Süden im Stau der Alpen meist trüb und immer wieder nass, es sind im nördlichen Tessin und im südlichen Wallis lokal schon etwas mehr als 100 mm Niederschlag zusammengekommen (vgl. nachfolgende Tabelle).
Niederschlagsmenge (Stand 07:10)
Messstationen | Niederschlagsmenge (in mm) |
---|---|
Robiei (1898 m ü.M., TI) | 115 |
Bosco/Gurin (1486 m ü.M., TI) | 113 |
Simplon Dorf (1465 m ü.M., VS) | 103 |
Cevio (416 m ü.M., TI) | 96 |
Mosogno (771 m ü.M., TI) | 95 |
Binn (1400 m ü.M., VS) | 90 |
Göscheneralp (1745 m ü.M., UR) | 83 |
Airolo (1139 m ü.M., TI) | 82 |
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) | 66 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 62 |
Faido (747 m ü.M., TI) | 58 |
Brig-Termen (927 m ü.M., VS) | 56 |
Andermatt (1442 m ü.M., UR) | 51 |
Piotta (1007 m ü.M., TI) | 51 |
Torricella - Crana (1002 m ü.M., TI) | 50 |
Fieschertal (1175 m ü.M., VS) | 49 |
Göschenen (950 m ü.M., UR) | 45 |
Ulrichen (1345 m ü.M., VS) | 44 |
San Bernardino (1639 m ü.M., GR) | 43 |
Blatten (Lötschen) (1538 m ü.M., VS) | 38 |
Bis zur Nacht auf Dienstag im Süden weiterhin oft nass
Heute Ostersonntag und morgen Ostermontag gibt es im Süden weitere kräftige Niederschläge, es liegen nochmals bis über 100 mm Niederschlag drin (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Berechnete Niederschlagssumme bis Dienstagmorgen; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Gestern Samstag Föhnsturm, auf den Bergen Südwindsturm
Gestern Samstag wütete in den Alpentälern ein Föhnsturm, auf den Bergen gab es stürmischen Südwind (vgl. Abb. 2). In den Bergen am meisten stürmte es dabei mit 173 km/h auf dem Gütsch ob Andermatt, in den Tälern liegen Bad Ragaz und Altdorf mit 107 km/h an der Spitze.
Abb. 2: Stärkste Windböen am Karsamstag; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Heute Ostersonntag wieder stürmischer Föhn
Nachdem der Föhn in der Nacht mit einer Störung schwächer geworden ist und teilweise auch zusammengebrochen ist, weht er heute Ostersonntag und in der Nacht auf Ostermontag wieder teils stürmisch durch die Alpentäler. Es liegen lokal bis knapp über 100 km/h drin. Gegen Ostermontagmorgen bricht der Föhn dann zusammen, und die ausserordentlich starke und lange Föhnphase geht zu Ende.
Update Windspitzen am Karsamstagmorgen
Gestern Abend und in der Nacht auf Karsamstag wehte weiterhin ein stürmischer Föhn, resp. orkanartiger Südwind auf den Bergen. Dabei wurden die Windspitzen seit dem letzten Tickerupdate von Karfreitagabend (siehe weiter unten) teilweise nochmals überboten. Besonders eindrücklich sind die 190 km/h auf dem Gütsch ob Andermatt. Sollte es sich hier nicht um einen Messfehler handeln, dann wäre dies der zweithöchste Messwert an jener Station seit Messbeginn im Jahr 1981. Der Rekord stammt 22. März 2001 und liegt bei rund 193 km/h.
Stärkste Windböen (<1000m, Stand 05:30)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 130 |
Oberägeri (724 m ü.M., ZG) | 124 |
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 115 |
Vaduz (460 m ü.M.) | 115 |
Meiringen (589 m ü.M., BE) | 112 |
Bad Ragaz (496 m ü.M., SG) | 107 |
Altenrhein (398 m ü.M., SG) | 104 |
Chur (555 m ü.M., GR) | 104 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 101 |
Giswil (475 m ü.M., OW) | 100 |
Le Bouveret (375 m ü.M., VS) | 99 |
Oron-la-ville (830 m ü.M., VD) | 98 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 97 |
Oberriet (420 m ü.M., SG) | 96 |
Luzern (456 m ü.M., LU) | 91 |
Sankt Gallen (779 m ü.M., SG) | 91 |
Glarus (515 m ü.M., GL) | 91 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 87 |
Einsiedeln (910 m ü.M., SZ) | 87 |
Brienz-Hofstetten (578 m ü.M., BE) | 86 |
Stärkste Windböen (>1000m, Stand 05:30)
Bergstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 190 |
Titlis (3040 m ü.M., OW) | 159 |
Jungfraujoch (3580 m ü.M., BE) | 152 |
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) | 141 |
Gornergrat (3135 m ü.M., VS) | 138 |
Les Attelas (2733 m ü.M., VS) | 134 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 132 |
Säntis (2502 m ü.M., AR) | 125 |
Engelberg (1035 m ü.M., OW) | 120 |
Moléson (1972 m ü.M., FR) | 119 |
Pilatus (2106 m ü.M., LU) | 117 |
Berninapass (2328 m ü.M., GR) | 116 |
Crap Masegn (2480 m ü.M., GR) | 112 |
Chasseral (1599 m ü.M., BE) | 112 |
Col des Mosses (1445 m ü.M., VD) | 109 |
La Dôle (1670 m ü.M., VD) | 109 |
Corvatsch (3315 m ü.M., GR) | 108 |
Grimsel (1980 m ü.M., BE) | 103 |
Zermatt (1638 m ü.M., VS) | 101 |
Plaffeien (1042 m ü.M., FR) | 99 |
Karfreitag: Stürmischer Föhn und Saharastaub
Am heutigen Karfreitag wehte in den Alpentälern starker bis stürmischer Südföhn. In Altdorf wurde gar eine Orkanböe (= Böen ab 118 km/h) mit eindrücklichen 130 km/h registriert! Aber auch in Meiringen, Altenrhein und Chur reichte es doch für orkanartige Böen. Auch auf den Bergen geht es stürmisch zu und her, seit gestern Donnerstagabend wurde gleich an mehreren Messstationen Orkanböen gemessen.
Stärkste Windböen (<1000m, Stand 17:00)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Altdorf | 130 |
Meiringen | 112 |
Altenrhein | 104 |
Chur | 104 |
Oberriet | 96 |
Bad Ragaz | 95 |
Vaduz | 95 |
Evionnaz | 93 |
Gersau | 92 |
Glarus | 91 |
Giswil | 90 |
Oberägeri | 89 |
Quinten | 86 |
Visp | 85 |
Göschenen | 83 |
Elm | 79 |
Einsiedeln | 76 |
Aigle | 75 |
Brienz-Hofstetten | 74 |
Schmerikon | 72 |
Stärkste Windböen (>1000m, Stand 17:00)
Bergstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Piz Martegnas | 141 |
Gornergrat | 137 |
Titlis | 130 |
Glacier des Diablerets | 130 |
Gütsch | 124 |
Jungfraujoch | 114 |
Crap Masegn | 112 |
Corvatsch | 112 |
Chasseral | 112 |
Berninapass | 112 |
Säntis | 110 |
La Dôle | 109 |
Moléson | 102 |
Les Attelas | 102 |
Engelberg | 98 |
Weissfluhjoch/Davos | 94 |
Adelboden | 90 |
Arosa-Maran | 89 |
Grosser St. Bernhard | 89 |
Andermatt | 88 |
In der Nacht auf Karsamstag sowie am Karsamstag weht weiterhin starker bis stürmischer Südföhn, im Vergleich zu heute Karfreitag dürfte er aber ein bisschen schwächer ausfallen. Orkanartige Böen sind aber insbesondere im Urnerland und Haslital nach wie vor zu erwarten! Details dazu sind in den Warnungen ersichtlich.
Im Laufe des heutigen Tages erreichte uns ausserdem bereits eine gute Portion Saharastaub, es wurde zunehmend diesig (vgl. Abb. 1). Auch am morgigen Karsamstag ist viel Saharastaub in der Luft, sodass es höchstens mal fahlen Sonnenschein gibt und auch die Farb- und Lichtstimmung beeinflusst wird.
Abb. 1: Durch Saharastaub diesige Aussicht auf dem Kronberg am Karfreitag, 29. März 2024 um 17:30 Uhr; Quelle: Roundshot
Donnerstagmorgen: In den letzten 48 Stunden im Süden bereits viel Niederschlag
In den letzten 48 Stunden ist im Süden bereits viel Niederschlag gefallen, örtlich waren es bis über 50 Liter (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Niederschlagssumme in den letzten 48 Stunden; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Mit Niederschlagsabkühlung sank dabei gestern die Schneefallgrenze bis in die nördlichen Tessiner Täler und die Südbündner Taler.
Über Ostern gibt es im Süden weiterhin häufig nasse Verhältnisse mit in Summe sehr grossen Niederschlagsmengen mit viel Neuschnee auf den höheren Bergen und teils grosser Lawinengefahr. Mehr dazu hier.
Dienstag: Auch tagsüber in den Alpentälern teils stürmischer Föhn
Auch tagsüber wehte in den nördlichen Alpentälern ein teils stürmischer Föhn, die Böen waren vielerorts noch leicht höher als in der vergangenen Nacht. Auch auf den Bergen war es teils stürmisch mit örtlich Südwindböen bis knapp über 100 km/h (vgl. nachfolgende Tabelle).
Stärkste Windböen (Stand 17:10)
Messstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Wildspitz (1580 m ü.M., SZ) | 112 |
Titlis (3040 m ü.M., OW) | 112 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 112 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 106 |
Jungfraujoch (3580 m ü.M., BE) | 104 |
Meiringen (589 m ü.M., BE) | 103 |
Brülisau-Leugangen (1045 m ü.M., AI) | 97 |
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 94 |
Bad Ragaz (496 m ü.M., SG) | 92 |
Maschgenkamm/Flumserberge (2020 m ü.M., SG) | 91 |
Grosser St. Bernhard (2472 m ü.M., VS) | 90 |
Le Bouveret (375 m ü.M., VS) | 87 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 86 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 83 |
Glarus (515 m ü.M., GL) | 83 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 82 |
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 80 |
Oberägeri (724 m ü.M., ZG) | 79 |
Meiringen (578 m ü.M., BE) | 79 |
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) | 77 |
Im Norden frühlingshaft mild
Dazu war es heute Dienstag im Norden deutlich milder als an den letzten Tagen, so gab es verbreitet frühlingshafte 15 bis 18 Grad. Im trüben und zunehmend nassen Süden blieb es dagegen mit rund 11 Grad deutlich kühler (vgl. Abb. 1).
Abb. 1: Maximaltemperaturen heute Dienstag; Quelle: MeteoNews, UBIMET
In der Nacht noch Föhn, dann Föhnende
In der Nacht weht der Föhn teils noch stark bis stürmisch, morgen Vormittag bricht er dann mit einer Kaltfront zusammen. Die nächste Föhnphase folgt dann ab Karfreitag.
In der Nacht auf Dienstag teils stürmischer Föhn
Gestern Montag nahm der Luftdruckunterschied zwischen dem Norden und Süden immer mehr zu, sodass es in den nördlichen Alpentälern zunehmend föhnig wurde (zur Entstehungsweise des Föhns vgl. hier). Als Mass für die Stärke des Föhns verwenden wir dabei den Druckunterschied zwischen Zürich und Lugano (vgl. Abb. 1). Herrscht in Lugano höherer Luftdruck als in Zürich vor, wird von einem Südüberdruck gesprochen, es gibt Südföhn. Der umgekehrte Fall herrscht bei Nordföhn vor. Ab einem Südüberdruck von ca. 3 Hektopascal kommt beispielsweise im oberen Rheintal oft Föhn auf. Je nach konkreter Wetterlage kann der Föhn allerdings auch bei einer geringeren Druckdifferenz auftreten oder aber selbst bei einer höheren Druckdifferenz ausbleiben. Entscheidend ist neben den Druckunterschieden in tiefen Lagen auch die Richtung und Stärke der Höhenwinde (Südwinde stützen den Föhn, Westwinde nicht). Je grösser der Luftdruckunterschied zwischen Nord und Süd ist, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit für Föhn, umso stärker wird er und umso weiter greift er auch Richtung Mittelland aus.
Abb. 1: Luftdruckunterschied zwischen Zürich und Lugano als Mass zur Abschätzung der Föhnwahrscheinlichkeit und Föhnstärke; Quelle: MeteoNews, UBIMET
In der Nacht auf heute Dienstag legte der Föhn dann weiter zu und wehte teils stürmisch durch die nördlichen Alpentäler. So gab es örtlich bis über 100 km/h, wie untenstehende Tabelle zeigt.
Stärkste Windböen (Stand 08:05)
Messstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Brülisau-Leugangen (1045 m ü.M., AI) | 114 |
Meiringen (589 m ü.M., BE) | 108 |
Gütsch (2287 m ü.M., UR) | 106 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 105 |
Wildspitz (1580 m ü.M., SZ) | 102 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 93 |
Elm (958 m ü.M., GL) | 87 |
Bad Ragaz (496 m ü.M., SG) | 83 |
Glacier des Diablerets (2966 m ü.M., VD) | 79 |
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 78 |
Piz Martegnas (2670 m ü.M., GR) | 78 |
Altenrhein (398 m ü.M., SG) | 78 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 77 |
Glarus (515 m ü.M., GL) | 76 |
Meiringen (578 m ü.M., BE) | 75 |
Le Bouveret (375 m ü.M., VS) | 74 |
Quinten (420 m ü.M., SG) | 72 |
Grimsel (1980 m ü.M., BE) | 71 |
Oberriet (420 m ü.M., SG) | 71 |
Steinen (474 m ü.M., SZ) | 69 |
Heute Dienstag weiterhin teils stürmischer Föhn
Gemäss Abb. 1 nimmt der Druckunterschied weiter zu, sodass tendenziell der Föhn noch etwas stärker wird und weiter in Richtung Flachland vorankommt. So liegen insbesondere im Haslital und im Urnerland weiterhin Böen bis über 100 km/h drin. Am Nachmittag kann der Föhn dann weit ins Mittelland ausgreifen, wahrscheinlich wird er auch in Luzern und auf dem Zürichberg zeitweise wehen. Dies kommt nicht allzu häufig vor, bis nach Luzern weht der Föhn langfristig gesehen nur etwas mehr als viermal im Jahr und auf dem Zürichberg sogar noch weniger, nämlich rund zweimal.
Abb. 2: Wahrscheinlich weht der Föhn heute Nachmittag auch zeitweise auf dem Zürichberg; Quelle: roundshot
In der Nacht auf morgen Dienstag weht der Föhn zuerst noch stark bis stürmisch durch die Alpentäler, bis zum Morgen wird er dann langsam schwächer. Im Lauf des morgigen Vormittags bricht er dann mit Eintreffen einer Kaltfront zusammen.
Föhnige Ostertage
Von Karfreitag bis Ostersonntag ist der Föhn am Alpennordhang ein häufiger Gast, teils weht er dabei stürmisch durch die Alpentäler, es muss mit Böen von etwa 100 bis 130 km/h, lokal möglicherweise sogar noch etwas mehr, gerechnet werden. Dazu kommt auf den Bergen ein teils stürmischer Südwind. Zeitweise dürfte der Föhn auch weit ins Mittelland ausgreifen. Eine Schwäche erleidet er nur in der Nacht auf den Ostersonntag, legt dann aber am im Laufe des Ostersonntags wieder ordentlich zu. Im Laufe des Ostermontags macht ihm dann voraussichtlich eine Kaltfront den Garaus, womit die lange und starke Föhnphase zu Ende geht.
Heute Montag ziemlich sonnig
Hinter dem kühlen, windigen und aprilhaften Wetter am Wochenende stellt sich heute Montag zum Start in die Karwoche ziemlich sonniges und gegenüber dem Wochenende leicht milderes Wetter ein. Es gibt lediglich tagsüber aus Westen zunehmend aufziehende Schleierwolken. Nach einem sehr kühlen Morgen mit recht verbreitet etwas Bodenfrost und lokal leichtem Hüttenfrost erreichen die Temperaturen am Nachmittag bei schwacher Bise etwa 11 bis 14 Grad, im Süden liegen 15 bis 16 Grad drin.
Abb. 1: Wetter heute Montag; Quelle: MeteoNews
Im Norden föhniger und freundlicher, im Süden nasser Dienstag
Der Dienstag bringt in der Zentral- und Ostschweiz einen föhnigen und freundlichen Mix aus Sonne und Wolken. Dazu ist Saharastaub in der Luft. Es wird mit etwa 14 bis 17 Grad deutlich milder, in den Alpen bläst starker bis stürmischer Föhn mit Böen von 70 bis 110 km/h. Im Westen sind die Wolken zahlreicher, die Sonne zeigt sich nur selten, es bleibt aber bis gegen Abend weitgehend trocken. Im Süden stauen sich dichte Wolken, dazu fällt etwas Regen bei lediglich etwa 10 Grad und Flocken ab rund 1000 bis 1500 Metern (vgl. Abb. 2).
Abb. 2: Wetter morgen Dienstag; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Am Mittwoch Kaltfront
In der Nacht auf Mittwoch bricht der Föhn zusammen, tagsüber zieht dann mit auffrischendem Südwest- bis Westwind eine Kaltfront von West nach Ost. So ist es nach letzten Auflockerungen ganz im Osten bewölkt und zeitweise nass. Die Schneefallgrenze sinkt dabei auf rund 1000 Meter, dies bei am Nachmittag lediglich etwa 6 bis 9 Grad. Im Westen lockert sich die Bewölkung am Nachmittag oder gegen Abend wieder auf, dies bei rund 10 Grad. Im Süden ist es trüb und häufig nass mit teils kräftigem Niederschlag bei rund 8 Grad. Schnee fällt im Südtessin ab rund 1000 bis 1500 Metern. Im nördlichen Tessin kann es bei kräftigen Niederschlägen auch deutlich unter 1000 Meter hinunter schneien!
Am Gründonnerstag weitere schwache Front
Nach einer kurzen Beruhigung zieht am Donnerstag schon die nächste, allerdings gegenüber Mittwoch schwächere und nur schmale Störung über uns hinweg. So gibt es gelegentlich Regengüsse, vor allem ganz im Osten am Morgen und im Laufe des Nachmittags auch im Westen aber auch etwas Sonne. Die Temperaturen erreichen im Norden etwa 9 bis 12 Grad, im Süden gibt es knapp höhere Werte.
Osterwetter: Im Süden oft nass, im Osten mit Föhn am freundlichsten
Das Wetter über Ostern ist nicht ganz einfach, da wir uns in der Nähe einer Luftmassengrenze befinden, welche warme Luft im Osten von kühlerer Luft im Westen trennt. Klar ist, dass wir uns im Bereich einer Süd- bis Südwestströmung befinden, mit der feuchte Luft am Alpensüdhang gestaut wird. Hier ist das Wetter denn auch von Karfreitag bis Ostermontag klar am schlechtesten und meist bewölkt sowie immer wieder nass mit teilweise auch kräftigem Regen und in Summe grossen Niederschlagsmengen von bis deutlich über 200 Liter pro Quadratmeter (vgl. Abb. 3 und 4). Am meisten Niederschlag dürfte es dabei in der Nacht auf Ostersonntag und am Ostermontag geben. Die Temperaturen erreichen voraussichtlich zwischen 12 und 15 Grad. Die Schneefallgrenze befindet sich zumeist zwischen etwa 1500 und 2000 Metern, bei intensiven Niederschlägen kann es insbesondere in den Tälern auch weiter hinunter schneien. Man muss es so hart sagen, aber auf jeden Fall lohnt sich eine Reise über Ostern nach Süden vom Wetter her nicht!
Abb. 3: Niederschlagssumme bis nach Ostern nach dem europäischen Wettermodell ECMWF; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Abb. 4: Niederschlagssumme bis nach Ostern nach dem amerikanischen Wettermodell GFS; Quelle: MeteoNews, UBIMET
Am freundlichsten wird es von Karfreitag bis Ostersonntag mit zeitweise Föhn in den Alpentälern im Osten. Wieviel Sonne es aber konkret gibt, ist schwierig abzuschätzen, da es am Osterwochenende auch wieder Saharastaub in der Luft hat, der die Bildung von Wolken fördert. Im Osten wird es auch am mildesten, die Maximaltemperaturen dürften sich von Karfreitag bis Ostermontag zumeist zwischen 15 und 20 Grad bewegen. Am Ostersamstag ist im Osten und in den Alpentälern auch knapp über 20 Grad möglich. Am Ostermontag dürfte der Föhn dann zusammenbrechen, sodass es auch hier von Westen und Süden her nass werden dürfte.
Eine Konkretisierung der Osterprognosen folgt dann am kommenden Mittwoch an dieser Stelle.
Zum Schluss noch übersichtsmässig die Wetterprognosen von Mittwoch bis Ostermontag (vgl. Abb. 5).
Abb. 5: Wetteraussichten von Mittwoch bis Ostermontag; Quelle: MeteoNews, UBIMET