Wie in jedem Jahr kann man in der Vorweihnachtszeit gehäuft Sternschnuppen beobachten, der Meteor-Schauer der Geminiden steht in den kommenden Nächten auf dem Programm. Der Höhepunkt wird Mitte nächster Woche erreicht, aber schon jetzt steigen die Chancen nächtlich an, einen verglühenden Meteor zu erhaschen. Aber spielt das Wetter überhaupt mit?
Im Norden schlechte Bedingungen zur Beobachtung beim Höhepunkt der Geminiden
Die Geminiden steuern auf ihren Höhepunkt hin, das Maximum wird morgen Donnerstagabend um etwa 20 Uhr erwartet. Die Bedingungen zur Beobachtung sind dabei im Norden schlecht, viele Wolken verdecken den Himmel, es gibt höchstens wenige Wolkenlücken. Besser sieht es im Süden aus: Je weiter im Süden, desto weniger Wolken hat es, im Südtessin ist es sogar weitgehend klar.
Die Geminiden
Neben den Perseiden im August zählen die Geminiden zu den stärksten Sternschnuppen-Ereignissen im Laufe eines Jahres, in ihrem Maximum können zwischen 50 und 150 Meteore pro Stunde beobachtet werden. Das Alleinstellungsmerkmal der Geminiden ist ihr Ursprungskörper. Die meisten Sternschuppenschauer entstehen, wenn die Erde durch das Trümmerfeld eines Kometen zieht – bei den Perseiden ist dies etwa der Komet 109P/Swift-Tuttle. Kometen werden auch als schmutzige Schneebälle bezeichnet, ihre Dichte ist vergleichsweise gering. Bei den Geminiden handelt es sich dagegen um Überreste des Asteroiden 3200 Phaeton, einem kompakteren Objekt mit einem Durchmesser von rund 6 Kilometern. Die Partikel treten mit einer Geschwindigkeit von 35 Kilometern pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein, dies ist vergleichsweise langsam. Die einzelnen Sternschnuppen sind überdurchschnittlich hell und erscheinen weiss-gelblich. Durch die geringere Geschwindigkeit leuchten sie beim Verglühen zudem relativ lang und können dadurch besser vom menschlichen Auge erfasst werden.
Abb. 1: Leuchtspur eines verglühenden Meteors; Quelle: pixabay
Über die letzten Jahre gesehen nahm die Aktivität der Geminiden stetig zu, sodass sie inzwischen wahrscheinlich die in dieser Hinsicht bislang führenden Perseiden übertreffen. In diesem Jahr wird das Maximum am Abend des 14. Dezembers erreicht. Der eigentliche Höhepunkt stellt sich um ca. 20 Uhr ein, doch im Gegensatz zu anderen Meteorströmen ist das Maximum sehr breit gestreut – auf die Uhrzeit kommt es also nicht wirklich an. Hauptsache es ist dunkel genug und der Blick auf den Himmel frei.
Der scheinbare Ursprung der Sternschnuppen liegt in diesem Fall im Sternbild der Zwillinge (Gemini), woher auch der Name stammt. Das Sternbild Zwillinge geht schon am Abend im Osten auf und wandert dann bis zum Sonnenaufgang über den Himmel. Dadurch sind die Meteore vom abendlichen Eindunkeln bis zum Morgengrauen zu sehen. Mitte der Nacht stehen die Zwillinge fast im Zenit. Auch der Mond ist in diesem Jahr kein Störfaktor, die Sichel ist nach Neumond noch ganz dünn und geht zudem schon früh am Abend unter.
Und das Wetter?
Das ist leider alles andere als optimal, zumindest bis Mitte nächster Woche. Morgen Donnerstag wirkt zwar ein Zwischenhoch, am Abend überziehen aber schon wieder viele hohe Wolken den Himmel. In der Nacht verdichtet sich die Bewölkung weiter. Am Freitag ist es generell stark bewölkt und zeitweise nass. Am Wochenende zeigt sich zwar tagsüber ab und zu die Sonne, an den Abenden und in den Nächten dominieren aber meist die Wolken. Von Montag bis Mittwoch stehen die Chancen weiterhin schlecht, Wolken und häufige Niederschläge stehen auf dem Programm. Aus heutiger Sicht der Dinge besteht just zum eigentlichen Höhepunkt am Abend des 14. Dezembers ein Funken Hoffnung! Nach dem aktuellen Fahrplan baut sich nämlich ein Hoch auf, das Wetter beruhigt sich. Über diese Distanz ist das aber noch mit einer erheblichen Unsicherheit verbunden, ein Update folgt zu gegebener Zeit an dieser Stelle.