Heute bringt eine Kaltfront kräftige und gewittrig durchsetzte Regengüsse, damit ist dann aber bezüglich Wetter die Talsohle in dieser Woche bereits wieder durchschritten! Im weiteren Wochenverlauf nimmt der Hochdruckeinfluss zu, aus Südwesten erreicht uns wieder sehr milde Luft. Als Sahnehäubchen erwartet uns morgen Mittag eine partielle Sonnenfinsternis.
Trüber Wochenstart
In den kommenden Stunden verlagert sich die aktive Kaltfront mit kräftigem und gewittrig durchsetztem Regen vom Jura über das Mittelland an die Alpen. Auf ihrer Rückseite gibt es in der labil geschichteten Luft zwar noch weitere Schauer, allerdings beginnen vom Jura und der Nordwestschweiz her auch die Wolken allmählich aufzulockern. Im Süden regnet es am Nachmittag weiterhin zum Teil stark, allerdings gibt es dabei regionale Unterschiede. Auch hier kann es immer wieder mal blitzen und donnern. Auf unserem Niederschlagsradar kann man die Entwicklung live im Auge behalten.
Abb. 1: Radarbild von 11:15 Uhr
Im Laufe der Nacht lassen die Niederschläge langsam nach, bis zum Dienstagmorgen beruhigt sich das Wetter. Insgesamt ergeben sich vor allem im Süden wieder grosse Regenmengen von 70 bis 100 mm, zum Teil sind es 100 bis 150 mm! Auch zwischen dem westlichen Wallis, der Genferseeregion sowie entlang der westlichen Voralpen liegen 50 bis 70 mm drin.
Abb. 2
Freie Sicht auf die partielle Sonnenfinsternis!
Im Flachland beginnt der Dienstag meist schon sonnig, gebietsweise gibt es etwas Nebel. Entlang der Alpen halten sich anfangs noch hochnebelartige Restwolken, welche dann aber ebenfalls bald der Sonne Platz machen. Diese ist in zweierlei Hinsicht die Hauptdarstellerin. Zum einen dominiert sie über weite Strecken, am Nachmittag ziehen aus Südwesten vermehrt Schleierwolken auf. Zum anderen in Form einer partiellen Sonnenfinsternis morgen um die Mittagszeit. Die Beobachtungsmöglichkeiten sind sehr gut!
Abb. 3: Maximale Verdunkelung um ca. 12:10 Uhr
Um 11:15 MESZ beginnt sich der Mond langsam von oben vor die Sonne zu schieben. Die maximal Verdunkelung wird dann um ca. 12:10 Uhr erreicht und bewegt sich dann zwischen 15 % im Tessin und knapp 19 % im Nordosten der Schweiz. Die zeitliche Variation zwischen West und Ost ist relativ gering. Danach wandert die Mondscheibe nach links unten wieder aus der Sonne heraus, zwischen 13:06 und 13:10 Uhr ist das Ereignis beendet.
Vorsicht!
Bei der Beobachtung sollte man bekanntermassen eine gewisse Umsicht walten lassen, niemals darf mit ungeschütztem Auge direkt in die Sonne geblickt werden! Auch normale Sonnenbrillen sind gänzlich ungeeignet. In manchen Haushalten sind mitunter noch Schutzbrillen von 2015 vorhanden, gut geeignet ist auch die indirekte Beobachtung mittels Projektion auf eine weisse Fläche. Dabei lässt man das Sonnenlicht durch ein kleines Loch (etwa mittels einer Stricknadel) in einer Postkarte oder einen Karton fallen. Wer sich keinerlei Sorgen machen will, wendet sich an eine Sternwarte in der Umgebung oder einen seriösen Hobby-Astronomen. Entsprechende Informationen finden sich unter anderem bei der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft: https://sag-sas.ch/
Abb. 4: Beobachtung der Sonnenfinsternis mit dafür geeigneter Schutzbrille
Die nächsten hierzulande sichtbaren Sonnenfinsternisse erwarten uns am 29. März 2025 sowie am 12. August 2026. Letztere ist im Südwesten Europas als totale Sonnenfinsternis zu beobachten und wird auch in der Schweiz einen sehr hohen Bedeckungsgrad von über 90 % bringen!
Warmfront in der Nacht zum Mittwoch
Nach einem recht sonnigen und mit 18 bis 20 Grad angenehm milden Tag nimmt die Bewölkung im Laufe der folgenden Nacht zu. Die Wolken gehören zu einer wenig aktiven Warmfront, trotzdem kann es in der zweiten Nachthälfte gebietsweise etwas regnen. Dies zieht sich noch in den Mittwochmorgen hinein, bis Mittag setzt sich dann aber wieder zunehmend die Sonne durch. Am Nachmittag erwärmt sich die Luft wieder auf Maxima um 20 Grad, die Nullgradgrenze liegt zwischen 3200 Metern im Osten und 3500 Metern im Westen und Süden.
Abb. 5: Wetteraussichten für die kommenden Tage
Ruhiges Hochdruckwetter
Von Donnerstag bis Anfang der nächsten Woche tut sich dann in Sachen Wetter nicht wirklich viel, wir liegen im Einflussbereich eines ausgedehnten und aus heutiger Sicht ziemlich stabilen Hochdruckgebiets. Das klingt für Wetter-Enthusiasten zunächst eher langweilig, trotzdem handelt es sich um eine sehr aussergewöhnliche Wetterphase. Von Südwesten her erreicht uns nämlich weiterhin sehr milde Luft, die Nullgradgrenze liegt praktisch durchgehend auf über 3500 Metern! Nebelfelder im Flachland lichten sich jeweils im Tagesverlauf. Die Sonne teilt sich den Himmel oft mit hohen Wolkenfeldern – mal mehr, mal weniger. Dazu ist weiterhin Saharastaub mit in der Luft. Die Temperaturhöchstwerte orientieren sich weiterhin an der 20-Grad-Marke, mit etwas Föhn kann es in den entsprechenden Tälern sogar noch einmal für einen sehr späten Sommertag reichen. Schon jetzt liegt die landesweite Temperaturabweichung gegenüber der neuen Klimanorm (1991-2020) bei 3.2 Grad! Bis Monatsende wird sich dieser Temperaturüberschuss täglich weiter vergrössern. Der Oktober 2022 geht zwar erst nächsten Montag zu Ende, doch schon jetzt ist klar – er wird der wärmste Oktober seit Messbeginn!