Am Siebenschläfertag (27. Juni) schauen viele gespannt aufs Wetter, denn es handelt sich hierbei um einen Lostag, aus dem sich die Witterung des nachfolgenden Sommers ableiten lassen soll. Viele schwören nämlich auf die Bauernregel: "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt". Der 27. Juni war wechselhaft und gewittrig. Eine noch höhere Eintrittswahrscheinlichkeit für das Sommerwetter ergibt sich, wenn man nicht nur das Wetter am Siebenschläfertag, sondern die Witterung rund um den Siebenschläfertag und vor allem auch in der ersten Juliwoche heranzieht. Insgesamt war es in diesem Zeitraum sehr durchzogen mit immer wieder Regengüssen und Gewittern. Trifft die Regel ein, wird der Sommer somit sehr wechselhaft und immer wieder nass.
Wie MeteoNews in einer Mitteilung schreibt, wird der Siebenschläfertag (27. Juni) oft zur Ansage des weiteren Sommers verwendet. Nachfolgend sollen einige Informationen über den Siebenschläfertag und dessen Aussagekraft in der Schweiz gegeben werden.
Was ist der Siebenschläfertag und wie ist seine Aussagekraft?
Der Siebenschläfertag (27. Juni) ist ein Lostag, der gemäss Bauernregel wegweisend für die Witterung des weiteren Sommers ist. So besagt die Bauernregel: "Wie das Wetter am Siebenschläfer sich verhält, ist es sieben Wochen lang bestellt." Nun war das Wetter am 27. Juni in der Nordschweiz recht sonnig und sommerlich warm mit aufkommenden Gewittern. Da es sich um eine uralte Wetterregel handelt, liegt der Siebenschläfertag seit der Einführung des Gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert eigentlich 11 Tage später, nämlich heute am 8. Juli, wo es sehr unbeständig und immer wieder nass ist (siehe nachfolgende Grafik mit der Wetterprognose für heute).
Abb. 1
Dies ergäbe demnach keine guten Vorzeichen für den weiteren Sommer. Allerdings macht es wenig Sinn, einen einzelnen Tag als Lostag für eine längere Prognose heranzuziehen. Betrachtet man aber einen längeren Zeitraum um die erste Juliwoche, so hat diese Bauernregel doch eine erstaunlich hohe Trefferquote. Statistische Untersuchungen haben nämlich ergeben, dass die Regel in 60 bis 70% der Fälle zutrifft. Die Wetterlage, die sich Anfang Juli einstellt, bleibt nämlich oft für mehrere Wochen im Wesentlichen stabil. Entscheidend für das Wetter ist dabei der Verlauf des sogenannten Jetstreams, eines Starkwindbandes in der oberen Atmosphärenschicht. Verläuft er relativ weit südlich über dem Ostatlantik und Europa wie dieses Jahr, führt dies zu einer lang andauernden Zufuhr feuchter Luftmassen nach Mitteleuropa (siehe nachfolgende Grafik, welche heute Mittag die Winde in grosser Höhe über Europa zeigen).
Abb. 2
Man erkennt, dass das Starkwindband in Westeuropa weit südlich verläuft und die Schweiz im Bereich dieser starken Höhenwinde liegt. Die Lage des Jetstreams war auch in den letzten Tagen ähnlich, sodass die Witterung vor allem in der Nordschweiz sehr durchzogen war, so gab es recht sonnige und sommerlich warme Tage, aber auch immer wieder Schauer und Gewitter. Dies würde nun gemäss der Siebenschläferregel bis in den August hinein so bleiben, was bei den Bauern sowie Betreibern von Bergbahnen und Badeanstalten die Sorgenfalten ins Gesicht treiben dürfte. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Auch wenn es bis Mitte Monat wechselhaft bleibt, muss dies danach nicht zwingend auch für den Rest des Sommers gelten! Wer stabiles Sommerwetter wünscht, muss so keineswegs die Flinte ins Korn werfen, es gibt nämlich zarte Ansätze, dass sich in der zweiten Julihälfte eine Stabilisierung einstellt. Allerdings gleicht das bisher mehr einem Blick in die Glaskugel...
Woher kommt der Name Siebenschläfer?
Mit dem gleichnamigen Nagetier hat der Siebenschläfertag nichts zu tun. Der Name stammt von einer alten Legende. Bei der Christenverfolgung um das Jahr 250 sollen sieben junge Christen in einer Berghöhle in Ephesus entdeckt und lebendig eingemauert worden sein. Gemäss der Legende starben sie aber nicht, sondern schliefen mehrere hundert Jahre lang. An einem 27. Juni wurden sie dann zufällig entdeckt, wachten auf und bezeugten den christlichen Glauben.