Die erste Augusthälfte brachte ein wildes Auf und Ab der Temperaturen, regional kamen auch grosse Niederschlagsmengen zusammen. Vorübergehend wurde es fast schon herbstlich, in den Bergen fiel Schnee bis knapp unter 2000 Meter. Dieser ist inzwischen aber schon lange verschwunden, das Temperaturniveau ist wieder hochsommerlich. Und das Ende der Fahnenstange ist in dieser Hinsicht noch nicht einmal erreicht!
Temperatur-Achterbahn
Schon der 1. August präsentierte sich im Norden durchwachsen mit Regengüssen, die Sommermarke von 25 Grad blieb hier ausser Reichweite. Am Folgetag zeigt sich wieder ein anderes Bild, mit Werten um 30 Grad war es hochsommerlich heiss. Dann aber gingen die Temperaturen in einen stetigen Sinkflug über, der Tiefpunkt wurde am 6. und 7. August erreicht. Am Sonntag dem 6. August lagen die Höchstwerte auf der Alpennordseite unter 20 Grad, zum Teil waren es sogar nur um 15 Grad. Die Schneefallgrenze sank gegen 2000 Meter, in der folgenden Nacht sogar noch etwas tiefer. In der Folge sah es am Montagmorgen in den Bergen ziemlich winterlich aus. In Lagen um 2000 Meter war es zwar nur leicht angezuckert, weiter oben fielen aber 10 bis 30 Zentimeter Schnee – problematisch für hochgelegene Alpen.

Abb. 1: Verschneiter Oberalppass am Morgen des 7. August; Quelle: Sedruncam
Nach diesem frischen Start in die Woche begannen die Temperaturen mit einem Steigerungslauf, von Westen her wurde es wieder deutlich wärmer. Ganz im Osten brauchte es etwas mehr Geduld, am Donnerstag dem 10. August gab es aber auch hier wieder sommerliche Werte über 25 Grad. Danach zeigte die Temperaturkurve weiter nach oben, die Höchstwerte orientieren sich seither an der 30-Grad-Marke.
Nach der ersten Dekade lag die Temperaturabweichung gegenüber dem langjährigen Mittel zum Teil bei über 3 Grad, es war also tatsächlich deutlich zu kühl. Bis inklusive gestern hat sich dieses Defizit bereits massiv reduziert, es liegt landesweit nur noch bei -0.5 Grad. Nach dem heutigen Tag, spätestens aber morgen wird die Bilanz ausgeglichen – aus einem Defizit wird ein Überschuss. Und angesichts der Aussichten wird sich dieser Überschuss schnell vergrössern!

Abb. 2: Bisherige Temperaturabweichung im August 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Grosse Kontraste bei den Niederschlägen
Die erste Monatshälfte brachte nicht nur einen kurzen Wintergruss in den Bergen, sondern regional auch grosse Niederschlagsmengen. Am meisten kam am zentralen und östlichen Alpennordhang zusammen. In St. Gallen fielen beispielsweise allein am 4. August binnen 24 Stunden 67 mm! Es zeigt sich ein grosser Kontrast zwischen dem Osten und dem Westen, aber auch innerhalb der Regionen – beispielsweise in der Zentralschweiz. In den Alpen gab es durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Regenmengen, im Flachland war es dagegen bis jetzt zu trocken. Regengüsse und Gewitter tragen nun zu diesem uneinheitlichen Bild mit bei, ab Freitag folgt dann aber eine längere trockene Phase. Gerade für die Romandie, das Wallis und Teile des Tessins wird die Trockenheit zum Problem.

Abb. 3: Bisherige Abweichung der Niederschlagsmengen im August 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Auch die Sonne holt auf
Im Norden war die Sonnenscheindauer bis jetzt unterdurchschnittlich – besonders ausgeprägt war dieses Defizit bis Mitte der letzten Woche. Inzwischen hat sich die Bilanz bereits wieder aufgehellt, in den kommenden Tagen dominiert generell die Sonne. Auf der Alpensüdseite war es schon bis jetzt etwas sonniger als üblich.

Abb. 4: Bisherige Abweichung der Sonnenscheindauer im August 2023 im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet