Der Oktober dauert nicht einmal mehr eine Woche, Zeit für eine vorläufige Bilanz. Dabei sind wir bezüglich Temperaturen auf Rekordkurs, zudem war es bisher vielerorts zu nass und etwa normal sonnig.
Vielerorts wärmster Oktober seit Messbeginn zeichnet sich ab
Zu den Wetterbedingungen im bisherigen Oktober stechen die weit überdurchschnittlichen Temperaturen ins Auge. Die Abweichung beträgt zwischen 2.1 Grad und 3.8 Grad, im Durchschnitt sind es 3.2 Grad.
Abb. 1: Bisherige Temperaturabweichung im Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel
Dabei lagen sowohl die Maximal- wie auch die Minimaltemperaturen bisher durchschnittlich etwas über 3 Grad über dem langjährigen Klimamittel.
Abb. 2: Bisherige Maximaltemperaturabweichung im Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel
Abb. 3: Bisherige Minimaltemperaturabweichung im Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel
Da es in den kommenden Tagen bis Monatsende unter Hochdruckeinfluss mit westlichen bis südwestlichen Höhenwinden für die Jahreszeit aussergewöhnlich mild bleibt und sich so der Temperaturüberschuss noch weiter erhöhen dürfte, sind wir wie bereits schon gestern mitgeteilt auf dem Weg zum vielerorts wärmsten Oktober seit Messbeginn. Vor allem auf den Bergen war der bisherige Oktober sogar deutlich wärmer als der September! So lag die Septembermitteltemperatur zum Beispiel auf dem Pilatus bei 5.4 Grad gegenüber 7.5 Grad bisher im Oktober oder auf dem Säntis bei 2.2 Grad gegenüber 4.4 Grad.
So erstaunt es auch nicht, dass im Oktober stellenweise sommerliche Temperaturen von 25 Grad und mehr registriert werden konnten.
Abb. 4: Maximaltemperaturen im Oktober
Demgegenüber gab es im Flachland und in den tieferen Alpentälern bisher keinen einzigen Frosttag (Minima unter 0 Grad). Daran wird sich bis Ende Oktober nichts ändern. Durchschnittlich gibt es im Mittelland im Oktober übrigens etwa 1 bis 2 Frosttage.
Vielerorts etwas zu nass
Der Niederschlag war bisher im Oktober recht inhomogen verteilt, insgesamt war es knapp 18% zu nass, wobei die positive Abweichung im Zentral- und Unterwallis und die negative Abweichung in der Zentralschweiz sowie im Oberwallis am grössten ist. Dies zeigt den oft konvektiven Charakter des Niederschlags (v.a. Schauer und teils sogar Gewitter).
Abb. 5: Bisherige Niederschlagsabweichung im Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel
Bis Ende Monat kommt wohl nur noch im Norden und dabei in der zweiten Nachthälfte auf morgen Mittwoch und morgen früh etwas Niederschlag zusammen, im Süden dürfte es sogar ganz trocken bleiben. Dies bedeutet, dass sich die Niederschlagsabweichung bei den Orten mit Überschuss noch etwas verringern bzw. bei den Orten mit Defizit noch etwas verstärken dürfte.
Sonnenscheindauer bisher etwa in der Norm
Die Sonne schien bisher etwa normal oft (Abweichung über die Schweiz gesehen lediglich 0.5%). Am grössten ist die positive Abweichung dabei im Westen, Nordwesten und im Süden, die negative Abweichung dagegen in den östlichen Voralpen.
Abb. 6: Bisherige Sonnenscheindauerabweichung im Oktober gegenüber dem langjährigen Mittel
Erwähnt sei schliesslich auch noch, dass es bisher noch keinen stärkeren Herbst-Weststurm gab und auch Südföhnlagen für Oktober eher selten waren. Die abschliessende Bilanz folgt dann Anfang November.