Der Februar war bisher vor allem im Westen, im Wallis und im Süden sehr trocken, stellenweise fiel noch gar kein messbarer Niederschlag! Temperaturmässig sind wir über die ganze Schweiz gesehen leicht zu mild unterwegs: In den Bergen und im Süden beträgt der Überschuss bis über 2 Grad, während die Temperaturen im Flachland etwa in der Norm liegen. Die Sonne schliesslich schien verbreitet häufiger als normal, wobei die Abweichung im Westen am grössten ist. Am Genfersee konnten teilweise mehr als das Doppelte der üblichen Sonnenstunden gemessen werden!
Ausgeprägte Trockenheit bisher im Februar 2023
Mehr als die Hälfte des Monats Februar ist vorbei, Zeit für eine Wetter-Zwischenbilanz. Markant war dabei insbesondere die ausgeprägte Trockenheit im Westen, im Wallis und im Süden, wo bisher stellenweise noch kein Tropfen Regen gefallen ist!

Abb. 1: Niederschlagsabweichung bisher im Februar im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Insgesamt gab es bisher im Februar über die ganze Schweiz gesehen nur rund 25% des üblichen Niederschlags. Lediglich vom östlichen Berner Oberland über die zentralen und östlichen Alpen fiel etwas mehr Niederschlag, wobei dafür eine Nordwestwetterlage zu Beginn des Monats verantwortlich war, bei der die Luft entlang der Alpen gestaut wurde. Nachher herrschte bis heute trockenes Hochdruckwetter.
Die Trockenheit hat zur Folge, dass die Waldbrandgefahr aktuell im Tessin sowie in den Bündner Südtälern und im Unterengadin erheblich ist (Stufe 3 von 5). Im Tessin, im Misox, im Bergell und im Puschlav wurde ein absolutes Feuergebot ausgesprochen. Bereits traten im Tessin auch schon erste kleinere Waldbrände auf. Die Situation wird sich in nächster Zeit nicht entspannen, da keine nennenswerten Niederschläge in Sicht sind.

Abb. 2: Aktuelle Waldbrandgefahr; Quelle: MeteoNews
Betrachtet man den gesamten meteorologischen Winter (Dezember bis Februar), so zeigt sich, dass es bisher vor allem im Süden und im Bündnerland markant zu trocken war, im Westen ist die Niederschlagsabweichung dagegen nur recht klein. Dies erklärt denn auch, dass die Waldbrandgefahr im Westen momentan noch kein grösseres Thema ist.

Abb. 3: Niederschlagsabweichung gegenüber dem langjährigen Mittel bisher im Winter (Dezember bis Februar); Quelle: MeteoNews, Ubimet
In den Bergen und im Süden bisher deutlich zu mild, im Flachland dagegen etwa normal temperiert
Bezüglich der bisherigen Temperaturen im Februar zeigt sich, dass es in den Bergen und im Süden zu mild war, die Abweichung beträgt lokal über 2 Grad. Im nördlichen Flachland liegen wir dagegen so ziemlich in der Norm. Über die ganze Schweiz gesehen war es bis jetzt im Februar rund 0.8 Grad zu mild. Verantwortlich für den Temperaturüberschuss in der Höhe und im Süden waren die häufigen Hochdrucklagen mit milder Luft, während im nördlichen Flachland teilweise ein Kaltluftsee lag.

Abb. 4: Temperaturabweichung bisher im Februar im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Für die im Flachland ziemlich normalen Temperaturen waren dabei in erster Linie kalte Nächte und damit tiefe Minimaltemperaturen verantwortlich. Die Maximaltemperaturen waren dagegen verbreitet überdurchschnittlich.

Abb. 5: Minimaltemperaturabweichung bisher im Februar im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet

Abb. 6: Maximaltemperaturabweichung bisher im Februar im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Bis etwa Mitte kommender Woche bleibt es überdurchschnittlich mild, was den Temperaturüberschuss noch etwas erhöhen wird. In der zweiten Hälfte kommender Woche ist dann eine Abkühlung möglich, deren Ausmass und Nachhaltigkeit in den verschiedenen Wettermodelle aber recht unterschiedlich modelliert wird.
Sehr sonnige erste Februarhälfte
Über mangelnden Sonnenschein können wir uns bisher im Februar wahrlich nicht beklagen, die Sonne schien mit dem häufigen Hochdruckwetter verbreitet öfters als normal. Markant ist die Abweichung insbesondere in der westlichen Landeshälfte, in Genf gab es bisher deutlich mehr als doppelt so viele Sonnenstunden wie üblich. Schweizweit schien die Februarsonne bis jetzt mehr als 50% mehr als normal.

Abb. 7: Sonnenscheindauerabweichung bisher im Februar im Vergleich zum langjährigen Mittel; Quelle: MeteoNews, Ubimet
Betrachtet man die absolute Anzahl Sonnenstunden, so zeigt sich, dass die Sonne im Wallis, in den Bergen und im Süden mit vielerorts knapp über 100 Stunden am häufigsten schien. Und das just zur Skiferienzeit...

Abb. 8: Anzahl Sonnenstunden bisher im Februar; Quelle: MeteoNews, Ubimet

Abb. 9: Vielfach herrliches Skiwetter prägte bisher den Februar (Beispiel Schilthorn - Allmendhubel); Quelle: roundshot
Mit dem im Norden recht durchzogenen Wetter in den kommenden Tagen dürfte sich die Abweichung der Sonnenstunden eher etwas reduzieren, im Süden ist bis etwa Mitte kommender Woche weiterhin mit viel Sonnenschein zu rechnen.