Der Winter hat sich zurückgemeldet - es fühlt sich so an, und sieht auch so aus. Aktuell liegen wir noch im Einflussbereich einer Tiefdruckzone, in den kommenden Tagen steigt der Luftdruck aber sukzessive an.
Sonne für die einen, Wolken für die anderen
Der Donnerstagnachmittag bringt in Sachen Wetter eine Art Zweiklassengesellschaft. Im Südosten dominieren weiterhin die Wolken, hier sind zum Teil auch ein paar Flocken mit dabei. Im Jura und in der Nordwestschweiz nimmt die Bewölkung nach einer oft recht sonnigen ersten Tageshälfte ebenfalls zu. Sonst aber kann sich die Sonne oft gut in Szene setzen, vor allem im Wallis und im Berner Oberland gibt es viel blauen Himmel.
Abb. 1: Blick von Rapperswil auf den Zürisee heute Mittag
Die Temperaturen erreichen nur noch Höchstwerte um oder knapp über dem Gefrierpunkt, auf 2000 Metern liegen die Werte zwischen -14 und -11 Grad. In der Nacht ist es zuerst gering bewölkt bis klar, später nimmt die Bewölkung von Nordwesten her zu.
Viele Wolken, später gebietsweise ein paar Flocken
Der Freitag beginnt frostig; und auch tagsüber bleibt es kalt, die Höchstwerte liegen im Bereich um 0 Grad. Dabei ist es im Norden und Osten stark bewölkt, mehr als ein paar scheue Aufhellungen liegen nicht drin. Entlang der zentralen und östlichen Voralpen sind im Laufe des Nachmittags leichte Schneeschauer möglich, gegen Abend dann auch dem Jura entlang. Davon abgesehen geht der Tag aber trocken über die Bühne. Im Wallis ist es recht sonnig. Im Tessin erwartet uns ein Mix aus Sonne und Wolkenfeldern, in den Tälern bläst Nordföhn. Mit bis zu 7 Grad gibt es hier auch die höchsten Temperaturen.
Abb. 2: 12-stündige Neuschneemenge bis Samstag, 21. Januar 00 UTC
Bise und der Windchill-Faktor
Am Samstag etabliert sich über weiten Teilen Europas eine Hochdruckbrücke, sie verbindet das Azorenhoch mit einem Hoch über Russland. Die Schweiz befindet sich an ihrer Südflanke in einer Bisenströmung, über der Adria dreht noch immer ein Tief seine Kreise. Wieder gibt es im Norden und Osten am meisten Wolken, die Sonne blinzelt nur vereinzelt durch. Entlang der zentralen und östlichen Voralpen können auch erneut ein paar Flocken von Himmel rieseln, die Mengen und Intensitäten sind aber kaum der Rede wert. In der Romandie ist es freundlicher. Im Mittelland weht eine leichte bis mässige Bise, im Westen ist sie sogar stark mit Böen bis zu 60 km/h. Sie verstärkt die Kälteempfindung zusätzlich, der sogenannte Windchillfaktor. Temperaturen um den Gefrierpunkt fühlen sich bei 30 km/h Wind wie -6 Grad an, bei 60 km/h sind es -9 Grad. Ein guter Wärme- und Windschutz ist bei längeren Aufenthalten im Freien also sehr wichtig. In unserem morgigen Blog werden wir dieses Thema übrigens noch etwas genauer beleuchten. Im Wallis und im Tessin ist es abgesehen von hohen Wolkenfeldern recht sonnig. In den Tälern der Alpensüdseite bläst weiterhin der Nordföhn.
Abb. 3: Windspitzen am Samstagabend - im Mittelland zum Teil zügige Bise, auf der Alpensüdseite Nordföhn
Grauer Himmel und etwas Schnee
Am Sonntag lässt die Bise im Westen zwar etwas nach, weht aber nach wie vor zügig. Im Osten stellt sie vorübergehend ganz ab. Es bleibt kalt, vielerorts gibt es auch tagsüber leichten Dauerfrost. Dabei ist es stark bewölkt, im Laufe des Tages beginnt es von Osten her zu schneien. Dabei liegt der Schwerpunkt im Flachland sowie am Nordrand der Schweiz, in den Alpen gibt es aus heutiger Sicht nicht allzu viel. Im Süden ist es nach wie vor föhnig und trocken, ausgedehnte hohe Wolken können die Sonne aber zum Teil dimmen.
Abb. 4: Aussichten für die kommenden Tage
Ruhiges Hochdruckwetter mit Hochnebel, Bise und Sonne
In der kommenden Woche sorgt der Hochdruckeinfluss für unspektakuläres Wetter. Im Flachland liegt zum Teil Hochnebel, das Temperaturniveau bleibt winterlich. Dazu weht leichte bis mässige Bise, gefühlt ist also noch etwas kälter. Auf den Bergen ist es dagegen oft recht sonnig, ausserdem schwächt sich der Frost hier zumindest vorübergehend ab. Gutes Wintersportwetter!
Die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel
Nach den Schweizer Klassikern im Skizirkus stehen nun die Hahnenkamm-Rennen mit gleich zwei Abfahrten über die berüchtigte Streif auf dem Programm. Wie oben beschrieben, lockt bei uns im Land das Wetter nicht zwingend ins Freie, viele Skifans werden deshalb wohl in der warmen Stube auf spannende Rennen hoffen. Leider sind die Voraussetzungen nicht optimal, von Kaiserwetter kann keine Rede sein! Morgen Freitag ist für 11:30 der Start der ersten Abfahrt geplant. Dabei ist es am Vormittag stark bewölkt mit höchstens scheuen Aufhellungen, zum Teil kann es auch schon leicht schneien. Tiefe Wolken und Nebel sind im oberen Streckenteil mitunter bereits ein Problem. Eine Verschiebung nach hinten dürfte die Sache nicht verbessern, im Gegenteil. Im Laufe des Nachmittags wird es immer häufiger schneien. Vielleicht ergibt sich ein kleines Zeitfenster mit halbwegs fairen Bedingungen, auch ein Start auf verkürzter Strecke scheint eine Option. In der Nacht zum Samstag schneit es häufig, die Bedingungen für die zweite Abfahrt am Samstagmittag sind aus aktueller Sicht noch schlechter. Tiefe Wolken, Nebel und Neuschnee. Letzterer scheint mit entsprechendem Aufwand bewältigbar, gegen Nebelbänke und schlechte Sicht lässt sich aber nicht viel machen. Dies spiegelt den aktuellen Stand der Modelle, eventuell bessern sich die Aussichten noch etwas. Momentan muss aber von Verschiebungen und schwierigen Verhältnissen ausgegangen werden. Beim Slalom am Sonntag auf dem Ganslernhang dominieren zwar immer noch die Wolken, diesem Rennen steht aber wohl nichts im Wege.