Das Wochenende verläuft in Sachen Wetter eher unspektakulär. Im Norden gibt es zwar mehr Wolken als Sonne, man muss aber nicht ganz auf sie verzichten. Die Temperaturen entsprechen der Jahreszeit. Wer eine Sonnengarantie will, muss sich nach Süden orientieren!
Wechselhaft
In der vergangenen Nacht hat uns eine Kaltfront überquert, inzwischen hat sich auf ihrer Rückseite ein veränderlicher Wettercharakter eingestellt. Am Nachmittag erwartet uns ein Wechsel aus Wolken, Auflockerungen mit ein paar Sonnenstrahlen und nur noch gelegentlich durchziehenden Schauern. Die Schneefallgrenze liegt im Bereich von 1200 bis 1300 Metern. Am Genfersee und am Jurasüdfuss werden die Wolkenlücken immer grösser.
Abb. 1: Blick von Morges auf den Genfersee am späteren Vormittag
Bei mässigem Südwest- bis Westwind werden 9 bis 11 Grad erreicht. Im Tessin lacht die Sonne von einem blauen Himmel, mit bis zu 16 Grad ist es auch deutlich milder als im Norden. In den Tälern weht leichter Nordföhn.
Abb. 2: Strahlender Sonnenschein im Süden, hier der Blick auf Ascona
Viele Wolken, aber auch Sonne
In der kommenden Nacht geht es mit einem Wechsel aus Wolken und Auflockerungen weiter, während derer besteht zumindest die Chance, auch mal eine Sternschnuppe (Leoniden) zu erhaschen. Im Westen ist es auch im Wesentlichen trocken, im Norden und Osten sind nach wie vor einzelne Schauer mit dabei. Morgen Samstag zeigt sich zwischen vielen Wolken hin und wieder auch mal die Sonne. Nach lokalen morgendlichen Regenspritzern ist es tagsüber vorwiegend trocken, gegen Abend steigt das Schauerrisiko entlang der Voralpen wieder etwas an. Es wird aber bei weitem nicht überall nass! Die Schneefallgrenze liegt im Falle eines Falles bei rund 1000 Metern. Im Vergleich zu heute gehen auch die Temperaturen eine Nuance zurück, am Nachmittag werden 8 bis 9 Grad erreicht. Wer die Sonne sucht, findet sie im Wallis und im Tessin, aber auch in Graubünden ist es freundlicher – dies vor allem in Mittel- und Südbünden. In den Südtälern ist es noch immer föhnig.
Abb. 3: Wetteraussichten für die kommenden Tage
Der Sonntag zeigt ein ähnliches Bild, es erwartet uns ein veränderlicher Mix aus Wolken und Sonne. Bis auf wenige Ausnahmen geht der Tag trocken über die Bühne, erst am Abend erreicht uns aus Westen das nächste Frontensystem. In den Tälern von Nord- und Mittelbünden beginnt der Tag noch mit hochnebelartigen Wolken, diese machen dann aber später vermehrt der Sonne Platz. Im Tessin gibt es einmal mehr viel Sonnenschein und blauen Himmel.
Neue Niederschläge
In der Nacht zum Montag breitet sich aus Westen Regen aus, im Flachland frischt der Südwest- bis Westwind vorübergehend kräftig auf, auf den Bergen wird es stürmisch. Die Schneefallgrenze liegt in der Regel bei 900 bis 1000 Metern, in manchen Tälern kann sie aber bei entsprechender Niederschlagsintensität zum Teil auch etwas tiefer sinken. Am Montagmorgen lassen die Schauer wieder nach und ziehen nach Osten ab. In weiterer Folge beruhigt sich das Wetter für ein paar Stunden, die Wolken lockern sich auf und es wird freundlicher. Im Vorfeld einer sich nähernder Warmfront zieht am Nachmittag aber wieder ausgedehnte hohe und mittelhohe Bewölkung auf. Vor allem in der Höhe wird es milder, die Nullgradgrenze steigt auf 2200 bis 2500 Meter.
Giftiges Italientief
Der Dienstag wird aus meteorologischer Sicht ein spannender Tag! In der Nacht von Montag erfasst uns aus Westen ein inzwischen okkludiertes Frontensystem, neue Niederschläge breiten sich aus. Über dem Golf von Genua bildet sich ein Tief (Leezyklogenese), welches sich bis zum Morgen rasch verstärkt. Im Laufe des Dienstags zieht nun dieses Tief über Italien ostwärts Richtung Adria und Balkan. In Kombination mit dem noch immer relativ warmen Mittelmeer besteht erhebliches Unwetterpotential mit intensiven und gewittrig verstärkten Niederschlägen! Durch grosse Regenmengen in kurzer Zeit drohen Überschwemmungen und Vermurungen.
Abb. 4: Ausgeprägtes Italientief, Bodendruck (Modell ECMWF) am Dienstag, 22. November 00 UTC,
Wie stark wird nun die Schweiz davon tangiert? Darüber sind sich die Modelle noch nicht ganz einig, denn die genaue Zugbahn ist hier entscheidend – 100 Kilometer weiter südlich oder nördlich bedeuten einen erheblichen Unterschied. Aus heutiger Sicht bekommt das Flachland der Alpennordseite nicht allzu viel ab, hier regnet es ab und zu. Entlang der Voralpen halten sich die Niederschlagsmengen in Grenzen, die Schneefallgrenze liegt nach den aktuellen Unterlagen zwischen 700 und 900 Metern. Spannend wird es für den Alpenhauptkamm und die Alpensüdseite! Vor allem in Graubünden könnten die Niederschlagsintensitäten höher ausfallen, durch den Effekt der Niederschlagsabkühlung sinkt die Schneefallgrenze in den Tälern deutlich tiefer, als dies an den Voralpen der Fall ist. Selbst in Chur sind nasse Flocken möglich! Zur Zeit sieht es für die Berge in Mittel- und Südbünden nach rund einem halben Meter Neuschnee aus. Aber wie gesagt, für Details ist es noch zu früh! Auch im Tessin ist es zunächst trüb und nass, tagsüber lassen die Niederschläge aber nach. In den Tälern kommt starker Nordföhn auf.
Abb. 5: 24-stündige Neuschneesumme Mittwoch, 23. November 00 UTC