Ein Frontensystem sorgt bis zum Samstag für wechselhaftes Wetter mit sonnigen Abschnitten und gelegentlichem Regen. Am Sonntag und zu Beginn der kommenden Woche kommen wir in den Einflussbereich eines ausgedehnten Hochdruckgebiets, wobei mit einer südwestlichen Höhenströmung warme Luftmassen zum Alpenraum transportiert werden. Die 20-Grad-Marke wird verbreitet geknackt!
Aktueller Überblick
Die Druckverteilung über der Schweiz ist nach wie vor relativ flach, dass heisst die wetterbestimmenden Aktionszentren (Hoch- und Tiefdruckgebiete) sind nicht in unmittelbarer Nähe. Die beiden Tiefdruckgebiete Caitlyn und Danica liegen derzeit über Skandinavien, respektive den Britischen Inseln, flankiert werden diese von einem Hoch über dem Nordatlantik und Hoch Wim über der Ukraine. In den kommenden Tagen verlagert sich der aktuell schwach ausgeprägte Trog über den Alpenraum weiter nach Osten, gleichzeitig verstärkt sich das Osteuropahoch weiter und verbindet sich mit einem weiteren Hoch über Nordafrika. Durch dessen antizyklonale Drehung (Uhrzeigersinn) gelangen warme Luftmassen von Nordafrika und dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa. Nachfolgend ein etwas detaillierterer Fahrplan für die nächsten Tage.
Abb. 1: Druckverteilung heute Mittag
Wetter bis zum Wochenende
In der vergangenen Nacht konnte sich in Teilen des Mittellandes tiefer Hochnebel und lokal auch etwas Nebel bilden, die Obergrenze liegt dabei zwischen 800 und 1000 Metern. In den westlichen Landesteilen zogen in den letzten Stunden zudem mittelhohe und hohe Wolkenfelder auf. Oberhalb des Hochnebels und besonders Richtung Osten (Bünderland) startet der Donnerstag teils recht sonnig. In den kommenden Stunden löst sich der Hochnebel nun allmählich auf. Da sich aber mit einer westlichen bis nordwestlichen Höhenströmung die erwähnten Wolkenfelder rasch nach Osten ausbreiten, gibt es an vielen Orten im Mittelland wohl höchstens etwas milchigen Sonnenschein. Im weiteren Tagesverlauf werden diese Wolken immer zahlreicher, am späteren Nachmittag steigt vom Jura und der Nordwestschweiz her die Regenneigung an. Bei leichtem Südwestwind liegen die Temperaturen heute Nachmittag zwischen 16 und 17 Grad. In der Nacht auf Freitag kommt es gebietsweise zu weiteren, aber unergiebigen Niederschlägen. Die Schneefallgrenze liegt dabei auf rund 2400 Metern. Der Freitag zeigt sich von der meist bewölkten Seite, zu Beginn des Tages ist es aber überwiegend trocken. In der zweiten Tageshälfte breitet sich mit dem Durchzug einer Warmfront von Westen her neuer Regen aus, die Schneefallgrenze steigt dabei auf rund 3000 Meter an. Auf der Alpensüdseite bleibt es im Schatten des Alpenbogens trocken. Die Höchstwerte erreichen morgen ähnliche Werte wie heute, im Norden zwischen 16 und 18 Grad, im Tessin sind lokal 20 Grad möglich.
Das Wochenende
Der Niederschlagsschwerpunkt der durchziehenden Warmfront liegt in der Nacht auf Samstag. Nach gewissen Modellen ist gebietsweise mit zweistelligen Niederschlagssummen zu rechnen, allerdings sind die Unterschiede zwischen den Modellen recht gross (siehe auch in der nachfolgenden Darstellung). Der Samstag startet zunächst stark bewölkt und besonders im Osten teils nass, tagsüber trocknet es dann bei einem Übergang zu recht freundlichem Wetter allmählich ab. Während die Wolken besonders am Nordrand etwas zahlreicher bleiben dürften, wird es entlang der Voralpen zum Teil recht sonnig. Dies widerspiegelt sich auch in den zu erwarteten Höchsttemperaturen. Von Basel bis Schaffhausen können rund 18 bis 19 Grad gemessen werden, in der West- und Zentralschweiz liegen 20 Grad oder sogar leicht höhere Werte drin. Im Verlauf des Samstags dreht der zeitweise starke westliche Höhenwind immer mehr auf Südwest. Nach morgendlichen hochnebelartigen Wolkenfeldern und einem überwiegend recht sonnigen Samstag nimmt die Bewölkung auf der Alpensüdseite gegen Abend allmählich zu. Nachfolgend die zu erwartenden Niederschlagssummen von heute bis Samstagmittag. Rechts das deutsche ICON-Modell, links das europäische Modell des ECMWFs.
Abb. 2: Niederschlagssummen bis Samstagmittag (links ECMWF, rechts ICON)
Der Sonntag verspricht auf der Alpennordseite nach lokalen Nebelfeldern und trotz ein paar Wolkenfeldern recht sonnig und warm zu werden. Verbreitet wird die 20-Grad-Marke erreicht oder leicht überschritten, in den nördlichen Alpentälern kommt aufgrund des Südüberdrucks Föhn auf. Im Churer Rheintal können lokal knapp 24 Grad erreicht werden. Im Tessin ist der Himmel meist grau, allerdings dürfte es bei knapp 20 Grad mehrheitlich trocken bleiben.
Die neue Woche
Am Montag geht es nach morgendlichem Nebel vielerorts sonnig weiter, wobei gelegentlich ausgedehnte hohe Wolkenfelder über den Himmel ziehen. Im Mittelland bleibt es dabei mit 20 bis 22 Grad recht warm für die Jahreszeit. In den Föhntälern ist es zum Teil noch etwas föhnig. Ab Dienstag sind sich die verschiedenen Modelle uneins. Nebst Hochnebel oder Nebel am Vormittag könnte uns am Dienstag eine schwache Störung streifen, einzelne Regengüsse scheinen zumindest nach gewissen Modellen nicht ausgeschlossen. Temperaturmässig dürfte es aber bis mindestens zur Wochenmitte überdurchschnittlich mild bis warm weitergehen.
Abb. 3: Aussichten bis Mitte nächster Woche