In weiten Teilen Europas zeigt sich das Wetter aktuell recht dynamisch. Zum einen liegt dies an einem kräftigen Tief über Skandinavien mit Namen Queenie, aber auch über Norditalien befindet sich ein kleines Tief namens Reili. Letzteres wird sich in den nächsten beiden Tagen verstärken und regional für grosse Regenmengen sorgen. Am Samstag verursacht es in der Adria zudem einen schweren Sturm.
Sehr viel Regen
Bereits heute bringt Tief Reili Teilen Italiens kräftige Regengüsse und Gewitter, die grössten Niederschlagsmengen kommen dabei entlang der Küste zwischen Ligurien, der Toskana und Latium zusammen. Auch in Teilen von Slowenien sowie entlang der Kroatischen Küstenregion gibt es schon kräftige und gewittrig durchsetzte Regengüsse. Im Laufe des Freitags verstärkt sich das Tief allmählich, durch seine Rotation gegen den Uhrzeigersinn führt es feuchte Meeresluft von der Adria in Richtung Balkan. Sie wird hier am Relief gehoben und teilweise gestaut. Am Samstag zieht Tief Reili südostwärts über die Adria und verursacht weitere kräftige Niederschläge. In der Nacht zum Sonntag beruhigt sich das Wetter allmählich. Über den gesamten Zeitraum gesehen fallen bis zum späten Samstagabend im Südosten Sloweniens und auf Istrien verbreitet 120 bis 160 mm Regen, Rund um die Kvarner-Bucht sind es zum Teil über 200 mm! Einen weiteren Hotspot erwarten wir im südlichen Teil von Bosnien-Herzegowina (Gegend um Mostar), die aus aktueller Sicht grössten Regenmengen ergeben sich aber im Norden Albaniens im Prokletije Massiv. Hier fallen zwischen 200 und 300 mm – je nach Modell. In diesem stark verkarsteten Gebirgsstock ist es im Sommer oft sehr trocken, im Herbst und Winter kann es aber immer wieder zu intensiven Niederschlagsereignissen kommen.
Abb. 1: Akkumulierte Niederschläge bis Sonntag, 18. September 00 UTC (ECMWF)
Am Samstag Sturm in der Adria
Wie oben bereits erwähnt, zieht Tief Reili am Samstag südostwärts in Richtung Albanien und Griechenland. Dabei legt der Wind über der oberen Adria im Laufe des Samstagvormittags stetig zu. Bis zum Abend weitet sich das Windfeld weiter nach Süden aus und erfasst dann auch grosse Teile der Italienischen Adriaküste. Dabei muss zum Teil mit Orkanböen gerechnet werden! Im Laufe der Nacht zum Sonntag lässt der Wind von Norden her langsam wieder nach.
Abb. 2: Böenspitzen am Samstag, 18. September 18 UTC (ECMWF)