In den letzten Wochen wurde die Trockenheit mehr und mehr zum Problem, und auch zuletzt waren die gewittrigen Niederschläge inhomogen verteilt. Der heutige Dienstag geht wieder trocken über die Bühne, in den kommenden Tagen sollte dann aber für jeden irgendwann Regen mit dabei sein. Bezüglich der zu erwartenden Mengen und der regionalen Verteilung gibt es zwischen den verschiedenen Modellen aber nach wie vor eine erhebliche Spannweite.
Zwischenhocheinfluss
Heute Dienstag prägt ein Zwischenhoch unser Wetter, es ist sonnig und am Nachmittag heiss. In der kommenden Nacht kommen wir dann aber zunehmend auf die Vorderseite eines Tiefs über Frankreich. Im Westen und Süden steigt das Schauer- und Gewitterrisiko allmählich an, im Osten wird es leicht föhnig.
Gewitter vor allem im Westen und Süden
Morgen Mittwoch liegt die Schweiz auf der Vorderseite eines Höhentrogs in einer südlichen Strömung. Sie führt zunehmend feuchte und labil geschichtete Mittelmeerluft an den Alpensüdhang, auch in der westlichen Landeshälfte breiten sich am Nachmittag neue Regengüsse und Gewitter aus. In der Zentral- und vor allem Ostschweiz ist die Luft im Lee der Alpen und durch leichten Föhn trockener, das Schauer- und Gewitterrisiko ist hier deutlich geringer. Mit bis zu 30 Grad wird es im föhnigen Rheintal auch am wärmsten.
Verbreitet Regengüsse und Gewitter
In der folgenden Nacht und im Laufe des Donnerstags verlagert sich der erwähnte Höhentrog langsam weiter ostwärts. Nach wie vor herrscht in der Höhe eine südliche Strömung, der ohnehin nur schwache Föhn in den Alpen schläft ein. Zum Teil greifen von Süden her schon Niederschläge über die Alpen und tangieren dabei die bis dahin noch meist trockenen östlichen Landesteile, der Schwerpunkt der Regengüsse und Gewitter liegt aber noch lange Zeit im Westen und Süden. Die Temperaturen erreichen beidseits der Alpen noch 23 bis 24 Grad.
Im Norden mehr Regen
Aus heutiger Sicht überquert uns in der Nacht zum Freitag der Höhentrog, die Höhenströmung dreht bis zum Morgen von Süd auf Nordwest bis Nord. Dadurch wird der Alpensüdhang entlastet, am Freitag kommt in den Tälern Nordwind auf. Der Niederschlagsschwerpunkt verlagert sich auf die Alpennordseite, die Feuchtigkeit wird entlang der Alpen gestaut. In der Folge regnet es hier kräftig und seit vielen Wochen wohl auch mal wieder länger anhaltend. Im Flachland wird es zwar ebenfalls oft nass, die Regenmengen sind aber geringer. Die Temperaturen gehen weiter zurück und erreichen nur noch 22 bis 23 Grad, im föhnigen Süden sind es dagegen bis zu 28 Grad.
Wechselhaft
Am Samstag liegen wir im Bereich einer west- bis nordwestlichen Höhenströmung. Auf der Alpennordseite zeigt sich der Tag wechselhaft mit durchziehenden Schauern, vereinzelt kann es auch mal blitzen und donnern. Im Süden bleibt es vorwiegend trocken.
Wieviel Regen gibt es nun?
Wie eingangs erwähnt, gibt es zwischen den verschiedenen Computermodellen noch gewisse Unterschiede bezüglich der zu erwartenden Regenmengen. Ein gewisses Muster ist aber doch erkennbar. Aus aktueller Sicht fällt der meiste Regen entlang der Alpen sowie im Westen und Süden, bis zum Samstagabend ergeben sich hier 50 bis 70 mm mit lokalen Ausreissern nach oben (je nach Verteilung und Zugbahn der Gewitter). Am wenigsten kommt wohl am Nordrand der Schweiz zusammen, hier werden von vielen Modellen nur um die 20 mm berechnet. Hier nun drei Karten mit dem Summen bis Samstagabend:
Abb. 1: Niederschlagssumme ECMWF bis Samstag, 20. August 18 UTC
Abb. 2: Niederschlagssumme GFS bis Samstag, 20. August 18 UTC
Abb. 3: Niederschlagssumme ICON bis Samstag, 20. August 18 UTC
Das grosse Niederschlagsdefizit der letzten Wochen wird dadurch nicht ausgeglichen, aber trotzdem zählt nun jeder Liter. Die Niederschläge fallen dabei zeitlich gestaffelt, die Böden können den Regen dadurch von Mal zu Mal besser aufnehmen. In den Regionen mit dem meisten Regen wird die zuletzt akute Walbrandgefahr deutlich gemindert, da auch das Unterholz feucht wird. Auch für die Landwirtschaft und so manch geschundenen Rasen sind die kommenden Niederschläge ein Segen. Bach- und Flusspegel steigen vorübergehend an, für deutlich steigende Seepegel wäre nun aber noch mehr Regen notwendig. Und danach sieht es nicht aus, denn in der nächsten Woche kommen wir wohl wieder in den Einflussbereich eines Hochdruckrückens.