Bezüglicher der Temperaturen stellt der heutige Montag auf der Alpennordseite den Höhepunkt dar, im weiteren Wochenverlauf gehen die Werte auf ein mehr "normal" sommerliches Niveau zurück. Im Süden gibt es dagegen keinen echten Luftmassenwechsel, es folgen weitere Hitzetage. Regengüsse und Gewitter sind in erster Linie in den Alpen und im Süden ein Thema.
Vor allem in Bergen nennenswerte Regenmengen
Gestern Montag und in der vergangenen Nacht gab es vor allem am Alpennordhang und inneralpin stellenweise grössere Regenmengen. Am meisten Regen fiel zwischen dem Berner Oberland, dem Alpstein und Nordbünden. In dieser Region waren es lokal bis über 40 mm Regen, wie die nachfolgende Karte zeigt.

Abb. 1: Regenmenge der letzten 24 Stunden
Die Gewitter verursachten vereinzelt auch Probleme. Im Weisstannental (Kanton St. Gallen) ist der Gufelbach im Dorf Weisstannen aufgrund der grossen Niederschlagsmengen am Montagnachmittag über die Ufer getreten.

Abb. 2: Gufelbach überschwemmt das Dorf Weisstannen im Weisstannental
Videos des reissenden Gufelbachs gibt es auf unserem Twitter-Account:
https://twitter.com/MeteoNewsAG/status/1551643211231383553?s=20&t=DKtOxvK57Ljw9uM8Te-RPg
https://twitter.com/MeteoNewsAG/status/1551659548099878913?s=20&t=DKtOxvK57Ljw9uM8Te-RPg
Update 22 Uhr: Weiterhin besonders entlang der zentralen und östlichen Alpen Gewitter
Die Gewitteraktivität beschränkt sich unverändert weitgehend auf die zentralen und östlichen Voralpen, die Aktivität der Gewitter hat aber etwas nachgelassen.

Abb. 1: Radarbild von 22 Uhr 05: Vor allem entlang der Alpen Gewitter
Die Blitzanzahl hat sich auf knapp 4'500 erhöht, die meisten Blitze mit mehr als 2'000 gab es dabei im Bündnerland.

Abb. 2: Anzahl Blitze bis 22 Uhr
Da es in vielen Gebieten ausserhalb der zentralen und östlichen Alpen sowie des Bündnerland und des Nordtessins kaum Gewitter gab (siehe nachfolgende Karte des Blitzverlaufs), ist die Totalanzahl Blitze nicht allzu hoch.

Abb. 3: Heutiger Blitzverlauf: Grosse Gebiete sind praktisch gewitterfrei geblieben
Die Hauptgewitteraktivität ist nun vorbei, vor allem entlang der Alpen sind aber in den nächsten Stunden weitere Gewitter zu erwarten.
Update 21 Uhr: Vor allem entlang der zentralen und östlichen Alpen teils heftige Gewitter!
Entlang der zentralen und östlichen Voralpen haben sich in der letzten Stunde teils starke Gewitter mit örtlich Hagel gebildet. Die stärkste Zelle befindet sich dabei aktuell in den Urner Alpen. Nass, aber kaum mit Blitzen durchsetzt, ist es ausserdem aktuell im Engadin.

Abb. 1: Radarbild von 21 Uhr: Heftige Gewitter entlang der zentralen und östlichen Alpen
Am Abend hat zudem eine stärkere Gewitterzelle im Weisstannental Überschwemmungen gebracht, der im Pizolgebiet entspringende Gufelbach ist dabei im Dorf Weisstannen über die Ufer getreten und hat sich im Bereich einer Brücke einen neuen Weg über eine Fahrstrasse gesucht.

Abb. 2: Überschwemmungen heute Abend in Weisstannen im St. Galler Oberland
Update 19 Uhr: Momentan vor allem im Nordtessin, Bündnerland und Sarganserland teils etwas heftigere Gewitter
Momentan konzentrieren sich die Gewitter auf das nördliche Tessin, das Bündnerland und das Sarganserland. Im Laufe des Abends und in der Nacht kommen dann weitere Regionen vor allem in den Alpen und besonders auch das Südtessin dran.

Abb. 1: Radarbild von 19 Uhr: Gewitter vor allem im Nordtessin, Bündnerland und Glarnerland
Die aktuellen Gewitter widerspiegeln sich auch in der Anzahl Blitze, die aktuell bei knapp 2'000 liegt.

Abb. 2: Anzahl Blitze bis 19 Uhr
Örtlich bis über 36 Grad!
Wie angekündigt, wurde es heute wieder richtig heiss, ganz an die Spitzenwerte von letztem Dienstag kamen wir aber wie erwartet nicht heran. Immerhin gab es aber an einigen Stationen über 35 Grad, in Stabio und in Genf sogar 36 Grad und leicht mehr!
Höchste Temperatur (Stand 16:20)
Messstationen | Höchste Temperatur (in °C) |
---|---|
Stabio (353 m ü.M., TI) | 36.4 |
Genf (420 m ü.M., GE) | 36.0 |
Nyon (430 m ü.M., VD) | 35.8 |
Leibstadt (341 m ü.M., AG) | 35.4 |
Biasca (307 m ü.M., TI) | 35.3 |
Schaffhausen (438 m ü.M., SH) | 35.2 |
Aarau (387 m ü.M., AG) | 35.2 |
Würenlingen (334 m ü.M., AG) | 35.2 |
Visp (640 m ü.M., VS) | 35.2 |
Beznau (325 m ü.M., AG) | 35.1 |
Sitten (482 m ü.M., VS) | 35.1 |
Chur (555 m ü.M., GR) | 35.1 |
Bad Ragaz (496 m ü.M., SG) | 35.1 |
Bern-Belpmoos (510 m ü.M., BE) | 35.0 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 34.9 |
Zürich Flughafen (436 m ü.M., ZH) | 34.8 |
Hallau (419 m ü.M., SH) | 34.7 |
Locarno-Monti (367 m ü.M., TI) | 34.7 |
Ilanz (774 m ü.M., GR) | 34.4 |
Payerne (490 m ü.M., VD) | 34.2 |
Am Abend und in der Nacht vor allem in den Alpen und im Süden Gewitter
In den Alpen kamen im Laufe des Nachmittags gebietsweise Schauer und Gewitter auf (siehe das nachfolgende Radarbild von 16 Uhr 40).

Abb. 1: Radarbild von 16 Uhr 40: Gewitter auf die Alpen beschränkt
Regengüsse und Gewitter begleiten uns in den Alpen und im Süden auch durch den Abend und durch die Nacht. Im Jura und im nördlichen Flachland sind dagegen nur vereinzelt Schauer zu erwarten, hier hat der am Nachmittag recht stark auffrischende Wind die Energie ziemlich rausgenommen.
Sonne, Wind und Gewitter
Die neue Woche begann auf der Alpennordseite mit einem ungestörten Sonnenaufgang. Die Temperaturen sanken in der Nacht meist auf Werte unter 20 Grad, nur gebietsweise gab es eine Tropennacht. Im Tessin sah die Sache etwas anders aus. Die Luft war (und ist) hier etwas feuchter, Wolken behinderten die Temperaturabstrahlung – das Resultat war ein schwülwarmes Erwachen!
Die Sonne treibt die Temperaturen rasch in die Höhe, an etlichen Stationen wird bereits um die Mittagszeit die 30-Grad-Marke geknackt. Im Laufe des Nachmittags werden schliesslich 32 bis 34 Grad erreicht, lokal sind es um die 35 Grad (Sitten zum Beispiel). Hinzu kommt auffrischender Südwestwind. Im Flachland erreicht er in Böen 40 bis 50 km/h, eine Gefahr für Sonnenschirme, Sonnensegel und Storen! In manchen engeren Alpentälern sind auch noch stärkere Böen möglich. In jedem Fall sollte man sich schon jetzt dessen bewusst sein und am Nachmittag die Situation im Auge behalten.

Abb. 1: Am Nachmittag auffrischender Südwest- bis Westwind. Hier der Verlauf für die Station Zürich-Flughafen.
Grosses Thema sind auch die Gewitter, aus aktueller Sicht werden sich diese aber vor allem auf die Alpen und den Süden beschränken. Von Frankreich her nähert sich uns eine schwache Kaltfront, in ihrem Vorfeld wird die Luftschichtung labiler. So bilden sich am Nachmittag über den Bergen immer mehr und immer grössere Quellwolken, in weitere Folge entwickeln sich bis Mitte Nachmittag zwischen dem Wallis, dem Nordtessin und Graubünden die ersten Platzregen und Gewitterzellen. Später am Nachmittag und Abend steigt das Gewitterrisiko auch zwischen dem Berner Oberland, der Zentralschweiz, den Glarneralpen und dem Alpstein an. Im Flachland ist das Risiko deutlich geringer, hier bleibt es aus aktueller Sicht meist gewitterfrei – der auffrischende Wind trägt einen erheblichen Teil dazu bei. In der Nacht ziehen entlang der Alpen und Voralpen sowie im Süden weitere Schauer- und Gewitterstaffeln durch, das Flachland wird davon zum Teil randlich tangiert. Am Nordrand gibt es aber wohl nur Wetterleuchten.
Im Norden Hitzepause, im Süden nach wie vor heiss
Morgen Dienstag gibt es entlang der Alpen zunächst viele Wolken und noch einige Regengüsse, in Graubünden kann es mitunter auch noch vereinzelt blitzen und donnern. Tagsüber beruhigt sich das Wetter, die Luft wird trockener und der Wettercharakter freundlicher. Im Flachland geht dies schneller. Zwar gibt es hier am Morgen ebenfalls noch Restwolken, dann wird es von Westen her immer sonniger. Im Vergleich zu heute sind die Temperaturen deutlich tiefer, von kühl kann aber keine Rede sein! Die Höchstwerte liegen im Norden typischerweise zwischen 26 und 28 Grad, im Raum Genf sind es um die 29 Grad. Im Rhonetal werden wieder 30 bis 31 Grad erreicht, am heissesten wird es im Tessin mit 34 bis 35 Grad.

Abb. 2: Wetter und Temperaturen am Dienstag, 26. Juli 2022
Hochsommerlich
Am Mittwoch und Donnerstag hat im Flachland die Sonne das Sagen, die Temperaturen steigen auf 28 bis 30 Grad. Auch in den Alpen ist es grundsätzlich recht sonnig und sehr warm, allerdings steigt hier jeweils tagsüber das Gewitterrisiko an. Selbiges gilt auch für das Tessin. Mit 30 bis 31 Grad ist es zwar nicht mehr ganz so heiss, dafür aber schwül. Aus heutiger Sicht kommt bis inklusive Donnerstagabend im Jura, in der Nordwestschweiz sowie in weiten Teilen des Mittellands kein nennenswerter Niederschlag dazu – die Trockenheit bleibt ein Problem. In den Alpen und im Süden können Regengüsse und Gewitter zum Teil für eine vorübergehende Besserung sorgen. Allerdings sind diese konvektiven Niederschläge inhomogen verteilt, auf engem Raum sind erhebliche Unterschiede möglich!

Abb. 3: Niederschlagssummen bis Donnerstagabend. Am meisten Regen in Graubünden, im Jura und am Nordrand kaum etwas.
Gewitter für fast alle
Am Freitag erreicht und überquert uns ein Höhentrog, in der Folge ziehen von Westen her verbreitet Regengüsse und Gewitter durch. Das oben gesagte gilt aber nach wie vor, diese Niederschläge sind sehr ungleichmässig verteilt. Im Laufe des Wochenendes nimmt der Hochdruckeinfluss von Westen her wieder zu, die Luft wird trockener und wärmer.

Abb. 4: Am Freitag Höhentrog über Mitteleuropa, in der Folge für einmal verbreitet Regengüsse und Gewitter