Der vergangene Sonntag zeigte sich von der recht sonnigen und heissen Seite, die Hitzemarke von 30 Grad wurde verbreitet geknackt. Seit Montagabend ist das Gewitterrisiko nun schweizweit erhöht.
Abschlussbilanz
Inzwischen hat sich die Wetterlage beruhigt, es ziehen nur noch ein paar Schauer und Gewitter über die Schweiz. Zeit für eine Bilanz.
Die heutige Niederschlagsmenge setzt sich in erster Linie aus zwei Niederschlagsschüben zusammen. Zum einen aus dem Niederschlagsband, welches die Schweiz von den frühen Morgenstunden bis zum Vormittag überquerte, zum anderen aus den gewittrigen Schauern am Nachmittag. Insgesamt kamen heute Montag teilweise über 30 mm Niederschlag zusammen, an der Station Urnäsch wurden bis etwas nach 19 Uhr über 40 mm registriert.

Abb. 1: Niederschlagssumme vom 4. Juli 2022 bis 19 Uhr
Bezüglich der Anzahl Blitze ist auch heute der Kanton Bern Spitzenreiter mit knapp 3000 Blitzentladungen, gefolgt vom Kanton Graubünden mit über 2500 Blitze. Schweizweit wurden rund 16'000 Blitzentladungen verzeichnet - ein relativ stolzer Wert.

Abb. 2: Registrierte Blitzentladungen am 4. Juli 2022 bis 19 Uhr
Bezüglich der Windböen ist der Spitzenreiter am heutigen Montag Locarno-Monti mit einer Sturmböe von 75 km/h. Ansonsten reichte es heute unterhalb von 1000 Metern höchstens für stürmische Böen, also Werte unterhalb von 75 km/h. Somit fiel der heutige Tag weniger stürmisch aus als die Nacht auf heute, dies war aber auch zu erwarten.
Stärkste Windböen (Unterhalb von 1000 Metern, Stand 19:10)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Locarno-Monti | 75 |
Lugano | 69 |
Bantiger | 65 |
Evionnaz | 65 |
Altenrhein | 62 |
Chur | 62 |
Quinten | 61 |
Andeer | 59 |
Uetliberg | 58 |
Grenchen | 57 |
Gersau | 56 |
Biasca | 56 |
Bad Ragaz | 56 |
Cevio | 55 |
Grono | 55 |
Altdorf | 55 |
Glarus | 54 |
Einsiedeln | 53 |
Thierachern | 53 |
Salen-Reutenen, Homburg TG | 53 |
Stärkste Windböen (Oberhalb von 1000 Metern, Stand 19:10)
Bergstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Weissfluhjoch/Davos | 111 |
Titlis | 91 |
Cimetta | 91 |
Davos | 87 |
Säntis | 86 |
Matro | 86 |
Crap Masegn | 84 |
Monte Generoso | 80 |
Piz Martegnas | 76 |
Glacier des Diablerets | 71 |
Buffalora/Ofenpass | 68 |
Arosa-Maran | 68 |
Grimsel | 67 |
Grosser St. Bernhard | 65 |
Eggishorn | 64 |
Valbella | 64 |
Pilatus | 63 |
Jungfraujoch | 63 |
Samedan | 62 |
Santa Maria im Münstertal | 61 |
Und wie gehts weiter?
Nach diesem nassen und gewittrigen Start in die neue Woche erwartet uns ruhiges und sommerliches Wetter. Details zur weiteren Wetterentwicklung diese Woche gibt es hier.
Starke Gewitterzelle mit Hagel
Eine starke Gewitterzelle mit eingelagertem Hagelzug ist südlich von Fribourg durchgezogen und verlagert sich nun weiter ostwärts über Plaffeien in Richtung Wattenwil und Thun. Unwettergefahr!

Abb. 1: Radarbild von 14:50 Uhr

Abb. 2: Blick vom Bantiger in Richtung Südwesten
Von Westen her neue Gewitter
Die nächste Gewitterwelle ist im Anmarsch! Zwischen dem Wallis und dem Jura erstreckt sich eine Gewitterzone. Die stärkste Zelle liegt südlich des Neuenburgersees, hier ist auch Hagel mit dabei! Ein weiteres Gewitter zieht von der Zentralschweiz ostwärts in Richtung Glarnerland. Auch im Tessin geht es von Italien her wieder los.

Abb. 1: Radarbild von 14:25 Uhr

Abb. 2: Blick von Brunnen in Richtung Süden
Wieder mal starke Gewitter im Süden
Heute Morgen blitzt und donnert es bereits ordentlich im Tessin. Ein Anblick, den man sich inzwischen fast schon gewohnt ist. Tagsüber bleibt das Gewitterrisiko im Süden gross, im Norden dürften erst gegen Abend wieder Gewitter aufziehen.

Abb. 1: Niederschläge um 08:35 Uhr im Tessin
Zwischenbilanz 7 Uhr
In der vergangenen Nacht erreichte uns von Nordwesten her eine Kaltfront, auf derer Vorderseite kam es wie erwartet zu teilweise kräftigen Gewittern. Mehrere Gewitterzellen erreichten am Abend die Westschweiz und intensivierten sich weiter. In weiterer Folge bildete sich eine Gewitterlinie und erreichte schliesslich um Mitternacht das Bündnerland.

Abb. 1: Niederschläge am 3. Juli 2022 um 23:20 Uhr
Im Flachland wurden stellenweise Sturmböen registriert, auf den Bergen vereinzelt orkanartige Böen. Dazu wurde vor allem im Kanton Bern einiges an Blitzentladungen verzeichnet. Mit knapp 2500 Blitze bis Mitternacht ist Bern mit Abstand Spitzenreiter. Mit Niederschlagsintensitäten von teilweise bis zu 100 mm/h kam es zu starkem Regen, teilweise begleitet von Hagel.
Stärkste Windböen (unterhalb von 1000 Metern, Stand 06:50)
Flachlandstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Meiringen | 85 |
Sitten | 85 |
Göschenen | 83 |
Bantiger | 79 |
Locarno-Monti | 75 |
Neuenburg | 74 |
Interlaken | 73 |
Altdorf | 71 |
Comprovasco | 69 |
Lugano | 69 |
Mühleberg | 68 |
Lägern | 64 |
Evionnaz | 64 |
Biasca | 64 |
Elm | 63 |
Altenrhein | 62 |
Cevio | 61 |
Andeer | 59 |
Thierachern | 59 |
Frutigen | 59 |
Stärkste Windböen (oberhalb von 1000 Metern, Stand 06:50)
Bergstationen | Stärkste Windböen (in km/h) |
---|---|
Weissfluhjoch/Davos | 111 |
Matro | 105 |
Gütsch | 91 |
Davos | 87 |
Monte Generoso | 80 |
Titlis | 78 |
Binn | 78 |
Crap Masegn | 77 |
Glacier des Diablerets | 76 |
Grimsel | 71 |
Zermatt | 71 |
Piz Martegnas | 71 |
Eggishorn | 70 |
Crans-Montana | 70 |
Arosa-Maran | 68 |
Plaffeien | 67 |
Simplon Dorf | 66 |
Valbella | 64 |
Jungfraujoch | 63 |
Säntis | 62 |

Abb. 2: Registrierte Blitzentladungen am 3. Juli 2022
Nachdem die Gewitterlinie im Osten in der zweiten Nachthälfte allmählich abzog, kamen von Westen her schubartig immer wieder neue gewittrige Niederschläge auf. Vom zentralen Mittelland her ostwärts handelte es sich dann aber nur noch und Regen. Die neue Woche startet somit verbreitet nass.

Abb. 3: Niederschläge am 4. Juli 2022 um 04:20 Uhr
Heute Montag geht es wechselhaft weiter mit vielen Wolken, zwischendurch etwas Sonne und über den Tag verteilt gelegentlichen Schauern oder Gewittern. Gegeben Abend kann es dann stellenweise wieder kräftigere Gewitter geben, wie hier im prognostizierten Radarbild zu sehen ist.

Abb. 4: Prognostizierte Niederschläge für den 4. Juli 2022 um 21:30 Uhr
Update 23 Uhr
Der Schwerpunkt der Gewitter erstreckt sich zum jetzigen Zeitpunkt von den Glarnern Alpen bis in die Simplonregion. Eine weitere kleinere Gewitterzelle dürfte in Kürze das Zürcher Unterland und Schaffhausen erreichen. Auch im St. Galler Rheintal und im Bünderland muss in der kommenden Stunde teils mit starken Gewittern gerechnet werden. Das jeweils aktuelle Radarbild gibt es hier.
Hier eine Darstellung der Blitzentladungen der vergangenen Stunde farblich codiert. Blaue Farbtöne zeigen ältere Blitze an, die neusten sind in pinker bis roter Farbe:

Abb. 1: Blitzentladungen innerhalb der letzten 60 Minuten, je blauer der Farbton, desto älter der Blitz
Zahlen und Fakten
Bis kurz vor 23 Uhr wurden schweizweit rund 6'000 Blitze registriert. Rund 2'500 Enladungen gab es im Kanton Bern, jeweils etwa 800 in den Kantonen Waadt und Friburg. Die stärksten Windböen im Flachland wurden in Meiringen und Sion gemessen (je 86 km/h), aber auch in Neuchatel und Interlaken wurden Spitzen von über 70 km/h registiert. Die grössten Niederschlagssummen wurden auf Les Marecottes gemessen (21.0 mm) gefolgt von Martigny (18.5 mm) und Villars-Tierchelin (14.1 mm).
Update 22 Uhr
Momentan liegt die Gewitterline knapp östlich von Bern, sie wird im weiteren Verlauf weiter nach Osten ziehen und dabei innerhalb der nächsten Stunde die Zentralschweiz erreichen. Der Schwerpunkt dürfte sich wohl Richtung Voralpen verlagern.

Abb. 1: Radarbild um kurz vor 22 Uhr
Im Kanton Bern wurden bisher rund 1300 Blitze regierstiert, schweizweit liegen wir bei 3300.
Auch immer wieder spannend ist der Verlauf der Temperaturen beim Gewitterdurchzug, hier am Beispiel von Neuenburg, wo das Gewitter um 21 Uhr durchgezogen ist. Die Temperaturen sanken innert kurzer Zeit um rund 8 Grad, gleichzeitig frischte der Wind teils stürmisch auf:

Abb. 2: Verlauf von der Temperatur (grün) und den Windböen (orange) zwischen 20 und 22 Uhr
Update 21:30
Die stärksten Gewitter liegen derzeit einerseits kurz vor Bern und andererseits im Berner Oberland. HIer ist in den nächsten Minuten mit Starkregen, kleinem Hagel, sowie lokalen Sturmböen zu rechnen.
Auch im Chablais ist derzeit einiges los, in Sitten wurde vor wenigen Minuten eine Böe von 85.7 km/h gemessen.

Abb. 1: Radarbild von 21:20 mit Gewitterzellen westlich von Bern und im Berner Oberland
Update 21 Uhr
Die Gewitter ziehen wie bereits in einem früheren Eintrag erwähnt relativ rasch. Daher werden auch noch nicht grosse Niederschlagssummen an den einzelnen Stationen gemessen. Die bisher grösste 10-Minuten-Summe gabe es kurz nach halb 9 in Villars-Tiercelin mit 9.6 mm, aber auch in Neuchatel wurden soeben 8.3 mm Regen gemessen, dazu gab es eine stürmische Böe von 74.5 km/h. Ab 7 mm pro 10 Minuten spricht man im Übrigen von Starkregen, ab einer Böe von 76 km/h von einer Sturmböe (zuvor von stürmischer Böe).

Abb. 1: Aktuelles Radarbild mit einer starken Gewitterzelle über Neuchatel
Gewitter intensivieren sich
Die Gewitter in der Westschweiz haben sich in den vergangenen Minuten zusehends verstärkt, lokal wurde nebst Starkregen auch schon kleinkörniger Hagel gemeldet. Die stärksten Zellen sind aktuell in der Region von Echallens nördlich von Lausanne unterwegs, aber auch im Chablais befindet sich derzeit ein kleines aber heftiges Gewitter. Aktuelles Radarbild gibt es hier.

Abb. 1: Bedrohlicher Blick von Vevey Richtung Norden (Quelle: roundshot)
Update 20 Uhr
Die Zellen ziehen aufgrund des in der Höhe doch zum Teil kräftigen Südwest- bis Westwind relativ schnell, stark wurden die Gewitter bisher allerdings noch nicht. Weitere erste Radarschatten sind nun auch im Nordtessin und im Südbünden zu erkennen.

Abb. 1: Radarbild kurz vor 20 Uhr
Hitzetag und erste Gewitter
Wie bereits am Morgen angekündigt, hat der heutige Sonntag verbreitet einen Hitzetag gebracht. Am wärmsten wurde es dabei erwartungsgemäss im Süden, in Stabio (TI) wurden 34.2 Grad gemessen, in Visp (VS) 33.6 Grad und auch Biasca (TI) schaffte mit 32.7 Grad den Sprung aufs Treppchen.

Abb. 1: Gerundete Maximaltemperaturen am heutigen Sonntag für ausgewählte Stationen
Im Vorfeld einer sich aus Nordwesten annäherenden Kaltfront bilden sich nun am Jurasüdfuss und in der Genferseeregion die ersten Gewitterzellen (siehe nachfolgende Radaraufnahme), in den kommenden Stunden dürften sich diese Gewitter weiter ins Mittelland ausdehnen. Wir halten Sie in diesem Liveticker und auf unseren Social-Media-Kanälen auf dem Laufenden!

Abb. 2: Erste Gewitterzellen in der Genferseeregion
Ein sonniger und heisser Wochenabschluss
Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre, abgesehen von gelegentlich durchziehenden Schleierwolken und sich bildenden Quellwolken über den Bergen erwartet uns heute viel Sonnenschein. Die höchsten Temperaturen mit 32 bis 33 Grad gibt es im Rhonetal und im Tessin, aber auch auf der Alpennordseite reicht es mit 30 bis 31 Grad verbreitet für einen Hitzetag. Ideales Wetter also für eine Abkühlung im Wasser, die grösseren Seen sind mit 22 bis 24 Grad angenehm temperiert. Wer kühleres Wasser bevorzugt, ist mit den Flüssen besser bedient. Die Aare misst im Bern zwischen 18 und knapp 20 Grad. Anderweitig kann man heute auch in die Höhe, auf 2000 Metern erreichen die Höchstwerte rund 16 Grad, die Nullgradgrenze liegt auf etwa 4100 Metern.

Abb. 1: Das Wetter für den heutigen Sonntag
Wer in den Bergen unterwegs ist, sollte aber gelegentlich auf den Wetterradar schauen, denn das Schauer- und Gewitterrisiko steigt gegen Abend etwas an. Der Schwerpunkt dürfte am Abend wohl auf der Alpensüdseite sowie in Südbünden liegen. In der kommenden Nacht muss ausgehend vom Jura und den Voralpen im Vorfeld einer Kaltfront auch im Flachland verbreitet mit Gewittern oder Platzregen gerechnet werden. Der genaue Ablauf ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorherzusehen, das Potenzial für zum Teil auch starke Gewitter ist aber durchaus gegeben. Dies wird auch der nachfolgenden Karte durch die in der Atmosphäre verfügbaren Energie (CAPE) verdeutlicht. Es sei angemerkt, dass ein hohes CAPE nicht zwangsläufig starke Gewitter zur Folge haben muss. Es zeigt lediglich den Energiegehalt der Atmosphäre, die Gewitter müssen aber erst ausgelöst (initiiert) werden.

Abb. 2: Konvektiv verfügbare Energie der Atmospäre (CAPE) für heute 20 Uhr (gemäss europäischem Modell)
Nachfolgend ein Ausschnitt eines möglichen Radarbildes für den Montagmorgen:

Abb. 3: Prognostizertes Radarbild für den frühen Montagmorgen
Sollte es die Situation erfordern, halten wir Sie an dieser Stelle mit einem Liveticker auf dem aktuellsten Stand. Weitere Informationen finden Sie ansonsten auch jederzeit auf unserer Homepage.