Schon bevor es am Wochenende richtig heiss wird, sind wir in der Schweiz im Juni im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 verbreitet zu warm unterwegs. Infolge der unterschiedlichen Häufigkeit von Gewittern ist zudem bisher das Niederschlagsbild sehr unterschiedlich von zu trocken bis zu nass. Schliesslich war es bisher verbreitet zu sonnig.
Juni bisher zu warm, unterschiedlich nass und zu sonnig
Die Hälfte des Monats Juni ist vorbei, Zeit für eine kurze Wetter-Zwischenbilanz.
Insgesamt war der Juni bisher zu warm, unterschiedlich nass und zu sonnig. Nachfolgend dazu einige Erläuterungen.
Temperaturen: Bisher verbreitet und teilweise deutlich zu warm
Der bisherige Juni schliesst temperaturmässig nahtlos an den bereits deutlich zu warmen Mai an. So war es bisher im Vergleich zum langjährigen Mittel von 1991 bis 2020 in der Schweiz verbreitet zu warm. Die Abweichungen betragen dabei von knapp 1 Grad bis stellenweise knapp über 2,5 Grad (siehe nachfolgende Karte).
Abb. 1: Temperaturabweichung bisher im Juni im Vergleich zum langjährigen Mittel
Die grössten Abweichungen konnten im Süden und im Westen verzeichnet werden, im Osten sind die Abweichungen etwas geringer. Hitzetage (Maxima über 30 Grad) gab es bisher aber noch wenige, im Flachland konnte gestern verbreitet der erste registriert werden, dieser erscheint aber in nachfolgender Karte, welche die Anzahl Hitzetage bis gestern 14 Uhr zeigt, noch nicht.
Abb. 2: Anzahl Hitzetage bis gestern 14 Uhr
In den kommenden Tagen wird sich die Anzahl Hitzetage deutlich erhöhen, vor allem am Wochenende wird es sehr heiss mit örtlich bis über 35 Grad! MeteoNews informiert heute und morgen gesondert darüber.
Niederschlag: Infolge unterschiedlich verteilten Gewittern sehr ungleichmässig von zu trocken bis zu nass
Im bisherigen Juni kam es immer wieder zu Schauern und Gewittern, naturgemäss wurden dabei nicht alle Regionen gleich stark betroffen. Am meisten Niederschlag konnte im zentralen Mittelland, entlang der östlichen Voralpen und in Nordbünden verzeichnet werden. Hier war es teilweise einiges zu nass. Deutlich zu wenig Niederschlag konnte demgegenüber bisher insbesondere in östlichen Jura, in den Südwalliser Alpen und im nördlichen Tessin registriert werden.
Abb. 3: Niederschlagsabweichung bisher im Juni im Vergleich zum langjährigen Mittel
Insgesamt wurden im Juni bisher bei Gewittern schon über 40'000 Blitze aufgezeichnet, am meisten dabei mit mehr als 6'500 im Kanton Bern (siehe nachfolgende Tabelle).
Abb. 4: Blitzanzahl bisher im Juni nach Kanton
Der blitzreichste Tag war dabei der Pfingstsonntag mit etwas mehr als 23'500 Blitzen.
Im Zusammenhang mit den Gewittern konnten lokal auch Sturmböen verzeichnet werden, dies nicht nur auf den Bergen und im Jura, sondern vereinzelt auch im Flachland und in den Alpentälern. Die stärkste Böe gab es dabei mit 133 km/h am Pfingstsonntag in Egolzwil im Kanton Luzern.
Abb. 5: Maximale Böen bisher im Juni
Sonnenscheindauer: Verbreitet überdurchschnittlich
Im Juni war es mit ganz wenigen Ausnahmen bisher zu sonnig, wobei die Abweichungen im Jura, in der Zentralschweiz und im Süden mit bis über 30% am grössten sind. In weiten Teilen des Wallis gab es dagegen bisher vielerorts nur wenig mehr Sonne als normal (siehe nachfolgende Karte).
Abb. 6: Sonnenscheindauerabweichung bisher im Juni im Vergleich zum langjährigen Mittel