Von Sonntagabend bis Montagmorgen zieht eine Störung mit stürmischem Wind und starkem Niederschlag über die Nordschweiz hinweg. Dazu die neuesten Kärtchen bezüglich Windspitzen und Neuschneesummen in den Bergen.
Update: Sturm und Niederschlag Sonntagabend und Nacht auf Montag
Wie bereits gestern berichtet (siehe hier), zieht in der Nacht auf Montag eine aktive Störung über die Nordschweiz hinweg und bringt stürmischen Wind sowie kräftigen Niederschlag. Nachfolgend ein Update über die erwarteten Windspitzen und Neuschneesummen in den Bergen.
Böen im Flachland 70-100 km/h, auf den Bergen Orkanböen bis örtlich über 150 km/h
Im Laufe des Sonntags frischt der Südwestwind tagsüber stark auf, bis zum Abend erreicht er im Flachland schon Spitzen von 60 bis 80 km/h (siehe erstes Kärtchen). Auf den Bergen tobt zunehmend ein Sturm aus West. Seinen Höhepunkt erreicht der Sturm in der Nacht zum Montag mit Böen von 70 bis 100 km/h und lokal auch etwas mehr im Mittelland (siehe zweites Kärtchen) sowie 130 bis 160 km/h auf exponierten Gipfel- und Kammlagen. Im Laufe der Nacht dreht der Höhenwind zunehmend auf Nordwest, und die Sturmböen erfassen auch die Alpentäler, sodass auch hier Böen bis lokal knapp über 100 km/h möglich sind.
Abb. 1: Windspitzen bis Sonntagabend 19 Uhr
Abb. 2: Windspitzen erste Nachthälfte auf Montag (bis 1 Uhr)
Die Böenspitzen des Sturmereignisses unter Berücksichtigung des Reliefs zeigt nachfolgende Karte.
Abb. 3: Erwartete Böenspitzen bis Montagmorgen
Der Sturm ist etwas stärker als die bisherigen Stürme des aktuellen Winters, von extremen Winterstürmen der Vergangenheit (z.B. 1990 Vivian, 1999 Lothar oder 2007 Kyrill, siehe hier) aber ein ganzes Stück entfernt. Dennoch sind einige Schäden (umknickende Bäume oder abbrechende Äste, abgedeckte Ziegel oder umgestürzte Baustellenabschrankungen) bei solchen Windspitzen durchaus möglich.
Am Montag sind die Winde dann im Flachland nur noch mässig, dafür weht im Süden ein starker bis stürmischer Nordföhn, der in Böen lokal bis knapp über 100 km/h erreichen kann.
Neben viel Wind auch starker Niederschlag, in den Bergen örtlich bis über 50 Zentimeter Neuschnee
Am Sonntagabend und in der Nacht auf Montag muss im Norden neben stürmischen Winden auch mit stärkeren Niederschlägen gerechnet werden. Im Flachland fällt dabei Regen, die Schneefallgrenze liegt zumeist zwischen etwa 800 und 1300 Metern, gegen Morgen sinkt sie dann in tiefere Lagen. Am Montag sind vor allem in den Bergen noch Schneeschauer zu erwarten, die Mengen sind dann aber nicht mehr sehr gross.
Nachfolgende Karte zeigt, dass von Sonntagabend bis Montagmorgen in hohen Lagen der Nordalpen bis über einen halben Meter Neuschnee zu erwarten ist.
Abb. 4: Neuschneesumme bis Montagmorgen
Zusammen mit dem erwähnten Sturm muss mit grösseren Schneeverwehungen und einer steigenden Lawinengefahr gerechnet werden. Es ist durchaus möglich, dass gebietsweise auch wieder die zweithöchste Warnstufe (4: grosse Lawinengefahr) herausgegeben wird.
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