Gestern gab es örtlich den mildesten je gemessenen Januartag. Dazu wehte im Flachland ein starker und auf den Bergen ein stürmischer Wind. In der Nacht auf heute brachte nun eine Kaltfront einen Temperatursturz. In den kommenden Tagen geht es mit einem ziemlich winterlichen Temperaturniveau weiter, gelegentlich fällt bis Sonntag auch etwas Niederschlag mit im Flachland Schnee, Schneeregen oder Regen.
Wie MeteoNews in einer Mitteilung schreibt, zog gestern ein kräftiges Tief mit dem Namen Annette von der Nordsee nach Skandinavien und lenkte am Morgen eine Warmfront, in der Nacht auf heute dann eine Kaltfront zur Schweiz. So lagen wir gestern tagsüber im Bereich des Warmluftsektors des Tiefs in einer wechselhaften und windigen Südwest-bis Westlage, mit der die Temperaturen örtlich so hoch stiegen wie noch nie jemals zuvor im Januar. So gab es in Schaffhausen 16,1 Grad (bisheriger Januarrekord 15,8 Grad am 10.1. 1991), in Buchs-Aarau ebenfalls 16,1 Grad (bisheriger Januarrekord 16,0 Grad vom 10.1. 2015) und in Freiburg 16,0 Grad (bisheriger Januarrekord 15,7 Grad vom 10.1. 2015). Lokal konnten noch höhere Temperaturen gemessen werden, so wurden örtlich bis über 19 Grad erreicht, dies vor allem dort, wo der Südwestwind durchgriff, der Westföhn seine Wirkung entfaltete (Gersau, Giswil) oder der Südföhn wehte (vgl. nachfolgende Tabelle der gestrigen Höchsttemperaturen).
Höchste Temperatur (Stand 20:00)
Messstationen | Höchste Temperatur (in °C) |
---|---|
Gersau (435 m ü.M., SZ) | 19.5 |
Giswil (475 m ü.M., OW) | 19.0 |
Basel-Binningen (316 m ü.M., BL) | 18.7 |
Thierachern (570 m ü.M., BE) | 18.7 |
Evionnaz (480 m ü.M., VS) | 18.5 |
Aigle (381 m ü.M., VD) | 18.3 |
Bern-Belpmoos (510 m ü.M., BE) | 18.0 |
Vaduz (460 m ü.M.) | 17.9 |
Beznau (325 m ü.M., AG) | 17.6 |
Frutigen (799 m ü.M., BE) | 17.6 |
Delsberg (439 m ü.M., JU) | 17.4 |
Würenlingen (334 m ü.M., AG) | 17.3 |
Altdorf (449 m ü.M., UR) | 17.1 |
Möhlin (308 m ü.M., AG) | 16.9 |
Sitten (482 m ü.M., VS) | 16.8 |
Leibstadt (341 m ü.M., AG) | 16.7 |
Vevey (383 m ü.M., VD) | 16.7 |
Schüpfheim (760 m ü.M., LU) | 16.6 |
Bad Ragaz (496 m ü.M., SG) | 16.6 |
Oberriet (420 m ü.M., SG) | 16.4 |
Dazu erreichten gestern auch die Winde bemerkenswerte Böen von in tieferen Lagen örtlich bis knapp über 100 km/h und auf den Bergen bis 137 km/h auf dem Säntis (vgl. nachfolgende Tabelle).

Abb. 1: Maximale Windböen von gestern Dienstag
Die in den letzten Tagen hohen Temperaturen führten dazu, dass die Entwicklung der frühblühenden Bäume und Sträucher (Hasel, Erle, Weide) schon weit fortgeschritten ist und diese kurz vor dem Streuen der ersten Pollen stehen (vgl. nachfolgendes Foto).

Abb. 2: Weit entwickelte Haselkätzchen im Sarganserland
Die weitere Entwicklung der Vegetation wird nun aber gestoppt, da uns in der Nacht auf heute aus Nordwesten die Kaltfront des erwähnten Tiefs erreichte und so die Temperaturen bei teilweise kräftigem Niederschlag stark sanken. So lag die Schneefallgrenze am Morgen bei rund 500 bis 800 Metern. Im Laufe des Vormittags sind dann auch nasse Flocken bis ins Flachland möglich, allerdings trocknet es rasch ab, sodass es nicht für eine Schneedecke reicht. In den Bergen brachte und bringt die Kaltfront am Vormittag noch einiges an Neuschnee (siehe nachfolgende Karte).

Abb. 3: Neuschneesumme der aktuellen Kaltfront
Insgesamt kann in hohen Lagen mit Neuschneemengen bis gebietsweise über 30 Zentimeter gerechnet werden.
Am Nachmittag gibt es nur noch vereinzelte Schneeschauer in den Bergen, im Flachland ist es schon teilweise sonnig. Allerdings sind die Temperaturen markant tiefer als in den letzten Tagen, mehr als 2 bis 4 Grad gibt es nicht. Dies ist aber ziemlich jahreszeitgemäss und damit normaler als die hohen Temperaturen der letzten Tage.
Wetterentwicklung der kommenden Tage:
Bis und mit Sonntag geht es bei ziemlich winterlichen Temperaturen von etwa 1 bis 5 Grad sehr wechselhaft mit immer wieder durchziehenden Störungen weiter. Dabei fällt in den tiefsten Lagen Schnee, Schneeregen oder Regen. Fronten sind am Freitag in der zweiten Tageshälfte, in der zweiten Nachthälfte auf Samstag sowie in der zweiten Nachthälfte auf Sonntag zu erwarten. Letzte Störung ist dabei die kräftigste, bringt aber im Flachland nur Regen. Die anderen beiden Fronten könnten teilweise für nassen Schnee bis ins Flachland sorgen, sodass am Samstagvormittag eine dünne Schneedecke möglich ist (siehe nachfolgende Karte).

Abb. 4: Berechnete Schneehöhe am Samstagvormittag
Viel Schnee ist sicher nicht zu erwarten, im Flachland zeigen die Berechnungen zwischen 2 und 5 Zentimeter, aber immerhin ein Hauch von Winter ist so möglich. MeteoNews hält Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden.