In der Nacht auf Mittwoch hat uns eine Störung erreicht und in der Folge auf den Bergen viel Neuschnee gebracht. Lokal blieb auch ein wenig Schnee im Flachland liegen, in den tieferen Alpentälern gab es recht verbreitet ein paar Zentimeter Neuschnee. Morgen Freitag zieht dann schon die nächste Störung über uns hinweg, die zuerst Schnee bringt, der dann aber allmählich in Schneeregen und Regen übergeht. In den Alpentälern dürfte es vielerorts bei Schnee bleiben.
Wie MeteoNews in einer Mitteilung schreibt, legte sich eine Störung gestern quer über die Schweiz und brachte auf den Bergen vor allem in den Voralpen lokal über einen halben Meter Neuschnee. Dies hat dazu geführt, dass das SLF die Lawinengefahr momentan in Nord- und Mittelbünden sowie im Unterwallis als gross einstuft (4), in den anderen Regionen der Alpen ist sie erheblich (3, siehe nachfolgende Karte).

Abb. 1: Aktuelle Lawinengefahr (Quelle: SLF)
Im Flachland setzte der Schnee nur lokal an, insbesondere im östlichen Mittelland gab es deutlich weniger Schnee als die Wettermodelle berechnet haben. Hier war dabei der Wind der Spielverderber, der in der zweiten Nachthälfte auf Donnerstag etwas auffrischte und eine Durchmischung brachte, sodass die Temperaturen rasch von etwa 0 Grad bis lokal über 3 Grad anstiegen und der Niederschlag in tiefen Lagen in Form von Regen fiel. Erst in der zweiten Tageshälfte sanken die Temperaturen wieder etwas, sodass der Niederschlag langsam in Schneeregen und etwa am Abend in Schnee überging, allerdings war die Niederschlagsintensität in der Folge nicht mehr so hoch, dass es noch für viel Neuschnee reichte. Auch in den tieferen Alpentälern war der Schneefall teilweise so nass, dass die Schneedecke Mühe hatte, anzuwachsen. So sind auch hier die Messwerte vielerorts etwas tiefer als berechnet wurde. Was hingegen erwartet wurde, ist, dass am Genfersee, im westlichen und zentralen Mittelland und in der Nordwestschweiz kein Schnee fiel. Genauso ist eingetroffen, dass es im Tessin auch in den tiefsten Lagen schneite und etwas Schnee ansetzte.
Nachfolgend noch eine Tabelle mit einigen heute Morgen gemessenen Neuschneesummen seit gestern 7 Uhr sowie mit der Gesamtschneehöhe.
Messstation |
24-Stunden- |
Gesamtschneehöhe (cm) |
Einsiedeln (SZ), 910 m | 37 cm | 51 cm |
Sils (GR), 1803 m | 25 cm | 59 cm |
Samedan (GR), 1705 m | 21 cm | 41 cm |
Disentis (GR), 1190 m | 16 cm | 35 cm |
Chaumont (NE), 1130 m | 16 cm | 31 cm |
Locarno-Monti (TI), 367 m | 10 cm | 10 cm |
Ulrichen (VS), 1345 m | 5 cm | 59 cm |
Mels (SG), 500 m | 5 cm | 5 cm |
Aigle (VD), 381 m | 2 cm | 2 cm |
Zürich-Flughafen (ZH), 436 m | 1 cm | 1 cm |
Freiburg (FR), 646 m | 1 cm | 1 cm |
Für die Berge gibt es automatische Messstationen des SLF, die teilweise Neuschneesummen von gestern 7 Uhr bis heute 7 Uhr von mehr als 50 Zentimetern melden, so z.B. Transfleuron (VD) auf 2569 m mit 73 Zentimetern, Schmidigen-Bidmeren (BE) auf 2111 m mit 71 Zentimetern, Titlisboden (OW) auf 2149 m mit 53 Zentimetern oder Guppen (GL) auf 1632 m mit 57 Zentimetern.
Heute gibt es entlang der Alpen vor allem am Vormittag noch Schneeschauer, mehr als ein paar Zentimeter Neuschnee sind aber nicht mehr zu erwarten. Vor allem im Flachland zeigen sich dazu am Nachmittag auch sonnige Abschnitte.
Nach dem Schnee ist vor dem Schnee: Morgen Freitag bereits neue Störung mit Schnee
Morgen Freitag erreicht uns schon die nächste Störung eines kleinen Tiefs über den Benelux-Staaten, zuvor kann die Luft aber bei in der ersten Nachthälfte teilweise klaren Verhältnissen in tiefen Lagen deutlich in den Minusbereich abkühlen. Die Störung erreicht die Westschweiz gegen Morgen mit Schnee bis in tiefe Lagen. Tagsüber zieht die Front langsam von West nach Ost, in der Ostschweiz wird es etwa am Mittag nass. Dabei fällt zunächst Schnee bis ins Flachland, sodass es verbreitet auch hier für ein paar Zentimeter Neuschnee reichen sollte. Mit der Störung frischt allerdings der Südwestwind stark auf und die kalte Schicht in Bodennähe wird allmählich ausgeräumt, sodass der Schneefall im Laufe des Tages von West nach Ost in tiefen Lagen in Schneeregen und Regen übergeht. Die erwarteten Neuschneesummen bis morgen Abend zeigt dabei nachfolgende Karte.

Abb. 2: Neuschneesumme bis Freitagabend
Danach dürfte es im Flachland verbreitet ein paar Zentimeter Neuschnee geben, bevor der Regen kommt, lokal sind auch knapp über 10 Zentimeter möglich. Auf den Bergen bringt die Störung vor allem im Westen grössere Neuschneesummen von örtlich bis über einen halben Meter. Dies könnte die sowieso schon angespannte Lawinensituation weiter verschärfen, weil in den Bergen auch noch ein starker bis stürmischer Nordwest- bis Westwind dazukommt.
In der Nacht auf Samstag sinkt die Schneefallgrenze wieder bis ins Flachland, in der Nacht und am Samstag muss vor allem entlang der Alpen noch mit Schneeschauern gerechnet werden. Hier können in höheren Lagen teilweise nochmals 10 bis 20 Zentimeter Schnee zusammenkommen. Im Flachland dürfte es dagegen höchstens noch für sehr wenig Neuschnee im Bereich von 1 bis 3 Zentimetern reichen.