Mit der starken südlichen Höhenströmung gelangen grosse Mengen Staub aus der Sahara nach Europa. Der Staub zeigt sich bei klarem Himmel als Dunst, dient jedoch auch als Kondensationskerne für die Entstehung von Wolken.
Wetterlage
Das Tiefdruckgebiet mit Zentrum über der Iberischen Halbinsel sorgt für eine starke südliche Höhenströmung, welche vor allem im Laufe des Donnerstags grosse Mengen an Saharastaub über Frankreich nach Mitteleuropa getragen hat.
Wolkenbildung
Abb. 1 |
Abb. 2 |
Die Meteorologen sagten anhand der Modellberechnungen für Donnerstag wechselnde Bewölkung mit relativ viel Sonnenschein voraus. Wie die Satellitenbilder zeigen, lagen jedoch kompakte Altostratus Wolken in rund 5 bis 8 km Höhe über der Schweiz und Frankreich. Der Blick auf die Modellierung der Ausbreitung des Saharastaubs zeigt, dass sich dieser räumlich sehr gut mit der Bewölkung gedeckt hat. Neben genügend Feuchtigkeit braucht es für die Bildung von Wolken Kondensationskerne. Der Saharastaub als Aerosol kann diese Aufgabe hervorragend übernehmen, wodurch die dichte Bewölkung erklärt werden kann. Die Modelle haben in diesem Fall offensichtlich die zusätzlichen Kondensationskerne nicht berücksichtigt, die Auswirkungen der Aerosole aus der Wüste auf das Wetter in Europa wurde demnach unterschätzt.
Wenig Deposition
In der aktuellen Situation findet relativ wenig trockene Deposition statt, Autofahrer müssen also keine zusätzlichen Putzschichten einlegen. Feuchte Deposition würde erst am Samstag mit dem Regen stattfinden, bis dann ist die Aerosolwolke aber bereits weiter nach Osten gezogen.
Auswirkungen auf die Gesundheit
Vor Auswirkungen auf die Gesundheit muss man sich nicht fürchten. Die Konzentrationen in der unteren Atmosphäre sind relativ gering und die Staubkörner haben eine Grösse, welche die Atemwege nicht übermässig belasten.